Bürgerprotest

Ob gegen Stuttgart 21, gegen die Atomkraft oder die neue Straßenführung – allerorten artikulieren Bürger ihren Protest. Ob das Aufbegehren mit dem Widerstand gegen den Stuttgarter Bahnhofsumbau eine neue Dimension angenommen habe, sei dahingestellt. Ebenso die Frage, ob es den neuen Typus des Wutbürgers wirklich gibt und ob er eher für Politikverdruß oder für eine neue Politisierung der bürgerlichen Sphäre steht. Fakt ist: Die Lokalzeitungen müssen sich mit den Protesten und dem Engagement der Bürger in der Region auseinandersetzen und die Konflikte begleiten, moderieren. Das war schon immer so. Neu ist allerdings, dass sich der Protest auch im Internet, insbesondere in den sozialen Netzwerken artikuliert. Hier finden die Debatten statt. Was ist dann noch die Aufgabe der Lokalzeitung? In der Extra-Ausgabe (7/2011) der drehscheibe geht es um diese Frage. Hier gibt es noch mehr zum Thema:

Website parkschuetzer.de (Screenshot)

Seit den Auseinandersetzungen um Stuttgart 21 wird aufgeregt über den im Internet organisierten Widerstand diskutiert. Doch wie wichtig ist er wirklich? Die drehscheibe befragte sechs Blogger, die rund um den Bahnhofsbau in Stuttgart im Internet aktiv waren.

Blogger (Symbolbild: Fotolia/golubovy)
Blogger-Diskussion

Stuttgarter Blogger diskutieren über die Rolle von Blogs beim Widerstand gegen Stuttgart 21 im Netz.

Ausschnitt des Videos

Das Bürgerreporter-Netzwerk myheimat gilt vielen als "www.heile-welt.de", wie es die taz einmal formulierte. Stimmt das? Die drehscheibe sprach mit Dr. Martin Huber, dem Geschäftsführer von myheimat.

Peter Taubald

Peter Taubald, Chefredakteur der Madsack-Heimatzeitungen, arbeitet seit einigen Jahren mit der Bürgerreporter-Plattform myheimat zusammen und erläutert, warum sich auf dem Portal zwar wenig Protest artikuliert, er aber dennoch Potenzial für politische Debatten sieht.

Heiner Geißler

Heiner Geißler war lange Jahre Generalsekretär der CDU und von 1982 bis 1985 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit. Zuletzt war er Vermittler im Streit um den Umbau des Stuttgarter Bahnhofs. Die drehscheibe sprach mit ihm über Stuttgart 21, wachsende Bürgerproteste und über die Rolle der Lokalzeitungen.

Symbolbild Internetwerkstatt (Foto: Weissblick/Fotolia)
Werkstatt Social Media

Eine Facebook-Seite gegen ein lokales Bauvorhaben kann über Nacht Tausende Fans gewinnen, ein Youtube-Video einen Skandal entfachen und eine Twitternachricht in kürzester Zeit Menschen zu einer Protestaktion mobilisieren. Sechs Tipps Zur Beobachtung der sozialen Medien vom Social-Media-Experten Steffen Büffel.

Ausschnitt des Videos

Lothar Frick, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg, sprach mit der drehscheibe über die Rolle der Medien im Konflikt um S21.

Screenshot der Main Post
Main-Post

Nicht nur gegen Großprojekte wie Stuttgart 21 oder den Flughafen in Frankfurt am Main gehen Bürger auf die Straße. In der Gegend um Würzburg erregt seit vielen Jahren die geplante Westumgehung die Gemüter. Die Main-Post berichtet seit langem ausführlich darüber.

Tobias Weckenbrock
Protest im Netz

Zeitungen sollten über Bürgerprotest nicht nur berichten, sondern auch aktiv die sozialen Medien einbinden. Tobias Weckenbrock, leitender Redakteur bei den Ruhr Nachrichten, erläutert, welche Herausforderungen das Netz an die Lokaljournalisten stellt und gibt Tipps, wie Bürger ihren Protest in den Medien platzieren können.