Presseschau

Lokale Kommentare zu Charlie Hebdo

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Interaktive Karte zum Hashtag "JeSuisCharlie"
Mit einem Klick aufs Bild sehen Sie, wie die Twitter-Community Solidarität demonstrierte.

Die Badische Zeitung (Freiburg) kommentiert:

Die Bluttat bedeutet eben nicht, dass Millionen hier lebender Muslime potenzielle Gewalttäter wären. Im Gegenteil. Die allermeisten von ihnen leben hier als friedliche Bürger oder sind vor islamistischer Gewalt zu uns geflohen. Wir sollten gemeinsam mit ihnen für die Werte unserer Demokratien einstehen, anstatt auf jene zu hören, die angesichts der Tat von Paris nun behaupten, sie hätten es ja schon immer gewusst, der Islam erobere das Abendland. Zum Artikel

Hier geht es zu einem Video von einer Mahnwache in Freiburg.

Die Frankfurter Rundschau meint:

Noch nie sind sich islamistische Terroristen und islamophobe Radikale so nahe gewesen wie in dem Schlachthaus, in das die Mörder das Redaktionsgebäude von Charlie Hebdo verwandelten. Was sie verbindet, ist ihr Hass auf die „Lügenpresse“, dem die Demonstranten in Dresden Montag für Montag grölend Ausdruck verleihen – nichts anderes trieb die Attentäter an, die versuchten, die Lügenpresse zum Schweigen zu bringen. Zum Artikel

Die Abendzeitung (München) schreibt:

Attacken gegen die Pressefreiheit gibt es in Deutschland nicht von Ausländern, sondern vor allem von jenen Pegidioten, die längst nicht mehr nur von „Lügenpresse“ und angeblich bestochenen Journalisten faseln, sondern in Internetkommentaren auch unverhohlen vom „an die Wand stellen“ träumen. Wer unsere Freiheit gegen den Islamismus verteidigen will, ist bei ihnen definitiv an der falschen Adresse. Zum Artikel

Die Augsburger Allgemeine kommentiert:

Über Karikaturen werden Erkenntnisse vermittelt. Sie sind wichtige Diskussionsbeiträge. Auch für sie gilt die Meinungsfreiheit. Was wäre, wenn es diesen zentralen Wert unserer Gesellschaft nicht gäbe? Den einen missfällt eine Karikatur, andere nehmen Anstoß an einem gedruckten Kommentar, wieder andere empören sich über eine mündliche Äußerung. Doch das muss jeder ertragen – auch um seiner eigenen Freiheit willen. Die islamistischen Verbrecher wollen das nicht akzeptieren. Wir müssen uns wehren. Mit allen Kräften. Gemeinsam mit der Mehrheit der Muslime. Zum Artikel

Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt über die Motivation der Täter:

Es ist pervers, wenn die Täter ein angeblich göttliches Gesetz für ihre inhumanen Machtgelüste in Anspruch nehmen. Und wenn die Terroristen – wie berichtet – mit der Parole „Allah ist groß“ das Feuer auf ihre Opfer eröffnet haben, haben sie in Wahrheit das Glaubensbekenntnis des Islams in sein Gegenteil verkehrt: Ein Gott, in dessen Name so etwas geschieht, ist ein Nichts. Und groß sind allein der Unverstand der Täter und das Unrecht, das sie begehen. Zum Artikel

Die Hessische/ Niedersächsische Allgemeine (Kassel) mahnt zur Besonnenheit:

Reagieren wir besonnen. Und erinnern uns daran, dass die Trennlinie nicht zwischen Nationalitäten oder religiösen Bekenntnissen verläuft. Sondern zwischen denen, die auf die Demokratie setzen und jenen, denen das Zuschlagen leichter fällt als das Nachdenken. Ihnen muss mit Erziehung und Integration, mit Argumenten, und wenn alles nicht hilft, mit Polizei und Gesetz begegnet werden. Zum Artikel

Die Rheinische Post (Düsseldorf) argumentiert:

Nein, der Anschlag von Paris ist keine blutige Bestätigung für jene, die in diesen Tagen vor einer muslimischen Springflut warnen, die das Abendland zu verschlingen droht. Wie bei jedem Akt des Terrors ist es auch diesmal so, dass sich die Scharfmacher beider Seiten heimlich die Hände reiben. Aber sie sollen sich täuschen: Die Toten von Paris dürfen uns nicht entzweien, sie müssen demokratische Gesellschaften enger zusammenrücken lassen. In Frankreich, in Deutschland. Überall. Zum Artikel

Der Münchner Merkur richtet sich an die Muslime:

So wie in Deutschland zuletzt zehntausende Bürger auf die Straßen gingen, um ihre muslimischen Mitbürger vor einem Generalverdacht zu schützen, unter den sie von Pegida gestellt wurden, so müssen die islamischen Gemeinden in unserer Mitte jetzt zeigen, dass sie in Europa angekommen sind – und nicht nur in abgeschotteten Parallelwelten mit eigenen Regeln. Sie müssen sich einmischen, sich laut und vernehmlich gegen jene stellen, die Tod und Gewalt über Unschuldige bringen. Zum Artikel

Die Westfälischen Nachrichten (Münster) kommentieren:

Der Anschlag wird die Debatten um Zuwanderung in Frankreich, auch in Deutschland befeuern. Aber es gilt, kühlen Kopf zu bewahren. Niemand sollte diesen Verbrechern den Triumph gönnen, demokratische Werte zerstören zu können. Toleranz ist das Gebot der Stunde. Denn nichts demonstriert deutlicher als die Bestialität des Terrors, wohin Hass und Abschottung führen werden. Zum Artikel

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