Lokaltipp Dezember 2023

Chanukka in schwierigen Zeiten

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Zum Chanukka-Fest gehören Kerzen. (Foto: AdobeStock/ungvar)
Zum Chanukka-Fest gehören Kerzen. (Foto: AdobeStock/ungvar)

Am Abend des 7. Dezember beginnt dieses Jahr das jüdische Lichterfest Chanukka. Die Weinheimer Nachrichten haben mit einer Jüdin darüber gesprochen, wie sie das Fest in Zeiten des wachsenden Antisemitismus erlebt.

Chanukka ist eines der wichtigsten fest im Judentum. Es erinnert an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahre 164 v. Chr. bzw. 3597 jüdischer Zeitrechnung. Es beginnt dieses Jahr am 7. Dezember und endet am 15.

Aber wie feiern Juden in der Region das Fest angesichts der weltpolitischen Ereignisse und des wachsenden Antisemitismus in Deutschland? Dieser Frage ging Amelie Michel, Volontärin der Weinheimer Nachrichten, nach. „Mit der jüdischen Leutershausenerin bin ich durch den Förderkreis Ehemalige Synagoge Leutershausen in Kontakt gekommen“, erzählt sie. Ihre Gesprächspartnerin aber wollte nur mit geändertem Namen im Text erwähnt werden, gerade wegen der antisemitischen Tendenzen.

Im Artikel beschreibt Michel die Tradition des Festes, worauf es sich bezieht, die Speisen, die gereicht werden und vieles mehr. „Meine Gesprächspartnerin war sehr freundlich und hat alle meine Fragen beantwortet. Wir haben uns direkt geduzt, und es war allgemein eine angenehme Atmosphäre“, erzählt Michel.

Die Frau gab aber auch an, es sich zweimal zu überlegen, ob sie eine Chanukkia aus Schwimmnudeln gut sichtbar an ihr Fenster hängen soll. „Ich habe Angst, dass mich jemand beschimpft, weil ich jüdischen Glaubens bin“, wird sie zitiert.

„Bis jetzt habe ich nur von Kollegen gutes Feedback auf den Artikel bekommen“, erzählt Michel. „Ich war auch erst unsicher mit der Veröffentlichung, da ich Angst vor heftigeren Reaktionen hatte, habe ich mich aber dennoch dafür entschieden, weil ich es für ein wichtiges Thema halte.“

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Amelie Michel

ist Volontärin der Weinheimer Nachrichten.

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