Wahlkampfrichtlinien: Wie bleibt die Lokalredaktion souverän?

Themen und Materialien für Journalisten Bd. 4 (Wahlen)
01.01.1970
Plädoyer gegen starre Richtlinien, mit denen sich die Redaktion selbst "kastriert". Über Fragen wie: "Wie gehe ich mit der absoluten Gleichbehandlung um?", "Ist es dafür notwendig, alle Politiker gleichermaßen in 30 Zeilen abzuhandeln?" entscheidet der RGA im Einzelfall. Starre Wahlkampfrichtlinien hat die Redaktion abgeschafft: Nicht jeder Kandidat gibt Stoff für 30 Zeilen, manche jedoch sind so interessant, daß sich das doppelte lohnt, hat die Redaktion festgestellt. Auch mit Leserbriefen gehen sie jetzt anders um. Nachdem früher vereinbart war, in Wahlkampfzeiten gar keine Post der Leser zu veröffentlichen, gibt es nun ein "Wahlforum", ähnlich dem "speakers corner" im Londoner Hydepark, bei dem jeder zu Wort kommt. Denn schließlich dokumentiert die Leserschaft mit ihren Reaktionen, daß sie ein Wörtchen mitzureden hat. Im persönlichen Gespräch mit den Fraktionen wurde der Dialog gesucht, um den Politikern klar zu machen, was die Redaktion geplant hat und um den Grundstein für ein akzeptables Arbeitsklima in den folgenden Wochen zu legen. Oberstes Gebot ist jedoch die Souveranität der Zeitung. Ethik, Konzept im Wahlkampf. (nil)
Letzte Änderung
26.08.2007
Stichwort(e)
Titel
Wahlkampfrichtlinien: Wie bleibt die Lokalredaktion souverän?
In
Themen und Materialien für Journalisten Bd. 4 (Wahlen)
Am
01.01.1970
Inhalt
Plädoyer gegen starre Richtlinien, mit denen sich die Redaktion selbst "kastriert". Über Fragen wie: "Wie gehe ich mit der absoluten Gleichbehandlung um?", "Ist es dafür notwendig, alle Politiker gleichermaßen in 30 Zeilen abzuhandeln?" entscheidet der RGA im Einzelfall. Starre Wahlkampfrichtlinien hat die Redaktion abgeschafft: Nicht jeder Kandidat gibt Stoff für 30 Zeilen, manche jedoch sind so interessant, daß sich das doppelte lohnt, hat die Redaktion festgestellt. Auch mit Leserbriefen gehen sie jetzt anders um. Nachdem früher vereinbart war, in Wahlkampfzeiten gar keine Post der Leser zu veröffentlichen, gibt es nun ein "Wahlforum", ähnlich dem "speakers corner" im Londoner Hydepark, bei dem jeder zu Wort kommt. Denn schließlich dokumentiert die Leserschaft mit ihren Reaktionen, daß sie ein Wörtchen mitzureden hat. Im persönlichen Gespräch mit den Fraktionen wurde der Dialog gesucht, um den Politikern klar zu machen, was die Redaktion geplant hat und um den Grundstein für ein akzeptables Arbeitsklima in den folgenden Wochen zu legen. Oberstes Gebot ist jedoch die Souveranität der Zeitung. Ethik, Konzept im Wahlkampf. (nil)