Nicht sauber, sondern porentief rein

Recklinghäuser Zeitung 120898
01.01.1970
Die Serie "Zum Wohle des Patienten" wollte den Lesern in verständlicher Form einen Einblick hinter die Kulissen des Krankenhausbetriebes gewähren. Im Mittelpunkt der Beiträge standen nicht die "Halbgötter in Weiß", sondern die Menschen, die im Hintergrund die Gesundheitsmaschine am Laufen halten: die Mitarbeiter der "Zentralen Sterilgutversorgungs-Abteilung" oder die Techniker der Medizin-, Haus-, Kommunikations- und Bautechnik beispielsweise. Ihre zum Teil komplizierten Arbeitsabläufe wurden anschaulich und für die Leser verständlich beschrieben. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: "Das hat auch meine Oma verstanden" - So lautete das Lob eines Technikers, dessen Arbeit Ulrike Geburek in ihrer Krankenhaus-Serie beschrieben hatte. Doch in der Wahl des Themenschwerpunkts der Serie und in der leserfreundlichen Aufbereitung lagen zugleich die Handicaps: Die Krankenhaus-Verwaltungen hätten lieber die High-tech-Ausstattung in den Mittelpunkt gerückt, während die Autorin wissen wollte, "wo der Müll liegt". Und wenn das Arbeitsergebnis der "Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung" als "porentief rein" beschrieben wird, rümpfen die Experten - aber nur sie - die Nase. Ein Krankenhaus hatte seine Mitarbeit verweigert und war erst zur Kooperation bereit, als ein anderes trotz der ungewöhnlichen Perspektive gar nicht so schlecht weggekommen war.
Letzte Änderung
30.10.2008
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Titel
Nicht sauber, sondern porentief rein
In
Recklinghäuser Zeitung 120898
Am
01.01.1970
Inhalt
Die Serie "Zum Wohle des Patienten" wollte den Lesern in verständlicher Form einen Einblick hinter die Kulissen des Krankenhausbetriebes gewähren. Im Mittelpunkt der Beiträge standen nicht die "Halbgötter in Weiß", sondern die Menschen, die im Hintergrund die Gesundheitsmaschine am Laufen halten: die Mitarbeiter der "Zentralen Sterilgutversorgungs-Abteilung" oder die Techniker der Medizin-, Haus-, Kommunikations- und Bautechnik beispielsweise. Ihre zum Teil komplizierten Arbeitsabläufe wurden anschaulich und für die Leser verständlich beschrieben. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: "Das hat auch meine Oma verstanden" - So lautete das Lob eines Technikers, dessen Arbeit Ulrike Geburek in ihrer Krankenhaus-Serie beschrieben hatte. Doch in der Wahl des Themenschwerpunkts der Serie und in der leserfreundlichen Aufbereitung lagen zugleich die Handicaps: Die Krankenhaus-Verwaltungen hätten lieber die High-tech-Ausstattung in den Mittelpunkt gerückt, während die Autorin wissen wollte, "wo der Müll liegt". Und wenn das Arbeitsergebnis der "Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung" als "porentief rein" beschrieben wird, rümpfen die Experten - aber nur sie - die Nase. Ein Krankenhaus hatte seine Mitarbeit verweigert und war erst zur Kooperation bereit, als ein anderes trotz der ungewöhnlichen Perspektive gar nicht so schlecht weggekommen war.