100 mal Englisch auf 1000 Metern Göttingen

Göttinger Tageblatt 040199
01.01.1970
Wie auf der First Avenue kam sich der Reporter des Göttinger Tageblatts beim Einkaufsbummel durch die Göttinger Innenstadt vor. Auf Schritt und Tritt begegneten im Anglizismus. Zum Teil sind es Wortschöpfungen, über die sich englische Muttersprachler nur amüsieren können. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: "You\'re wellcome - we are open", heißt es in der Göttinger Fußgängerzone zwar sprachlich korrekt, doch eher überflüssig. Der Laden "Booox" lädt zum Bücherkauf - solchen Kauderwelsch entlarvt die "Gesellschaft zur Wahrung der deutschen Sprache" als "sprachliche Schaumschlägerei". Sie tut das bar jeder Deutschtümelei , sondern, wie der Romanistik-Professor, mit dem Kai Lange den Gang durch Babylon machte, aus Gründen des Sprachempfindens. Nachdem das Protokoll des Spaziergangs durch die Fußgängerzone erschienen war, erhielt Lange "auffallend viele neugierige Anrufe". Dabei wurde klar, dass sich die älteren Tageblatt-Leser von den Wortschöpfungen veralbert und verunsichert fühlen, während den jungen so etwas gar nicht auffällt.
Letzte Änderung
30.10.2008
Stichwort(e)
Titel
100 mal Englisch auf 1000 Metern Göttingen
In
Göttinger Tageblatt 040199
Am
01.01.1970
Inhalt
Wie auf der First Avenue kam sich der Reporter des Göttinger Tageblatts beim Einkaufsbummel durch die Göttinger Innenstadt vor. Auf Schritt und Tritt begegneten im Anglizismus. Zum Teil sind es Wortschöpfungen, über die sich englische Muttersprachler nur amüsieren können. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: "You\'re wellcome - we are open", heißt es in der Göttinger Fußgängerzone zwar sprachlich korrekt, doch eher überflüssig. Der Laden "Booox" lädt zum Bücherkauf - solchen Kauderwelsch entlarvt die "Gesellschaft zur Wahrung der deutschen Sprache" als "sprachliche Schaumschlägerei". Sie tut das bar jeder Deutschtümelei , sondern, wie der Romanistik-Professor, mit dem Kai Lange den Gang durch Babylon machte, aus Gründen des Sprachempfindens. Nachdem das Protokoll des Spaziergangs durch die Fußgängerzone erschienen war, erhielt Lange "auffallend viele neugierige Anrufe". Dabei wurde klar, dass sich die älteren Tageblatt-Leser von den Wortschöpfungen veralbert und verunsichert fühlen, während den jungen so etwas gar nicht auffällt.