Leben zwischen den Zeiten

Main Post 171299
01.01.1970
In der Serie "Unser Würzburger Jahrhundert" unternahm die Main-Post den Versuch, Geschichtsberichterstattung ausschließlich in Form von Augenzeugenberichten zu präsentieren. Durch einen Aufruf in der Zeitung erhielt der Redakteur viel Material aus der Bevölkerung. Auch der Blick "von außen" kam vor: So beschrieb eine Studentin aus Thüringen ihre Erfahrungen in der Begegnung mit den "Wessis" in Würzburg. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Da studiert einer Politikwissenschaft und fragt die Zufallsbekanntschaft aus dem deutschen Osten, ob es "dort wirklich so" sei. Das war neun Jahre nach der Wende, und das war typisch für Gespräche mit Wessis, wie Doreen Dziuballe (089/30 00 43 55) beschreibt. Ihr Beitrag war der letzte der Serie "Unser Würzburger Jahrhundert", die Roland Flade zusammengestellt hat. Der promovierte Historiker wollte damit die Idee aus Walter Kempowskis "Echolot" auf die Spitze treiben: Eine Geschichtsberichterstattung, die ausschließlich aus Augenzeugenberichten bestehen sollte. Sein Aufruf in der Zeitung fand einen großen Anklang: Tagebücher, Fotos, Briefe etc. wurden ihm zugeschickt. Es blieben einige Lücken, die er durch in Auftrag gegebene Texte füllte - siehe oben. Die Main-Post veröffentlichte die Serie auch als Buch. Inzwischen ist die Reihe erneut angelaufen, mit nachgereichten Beiträgen und mit Abdrucken aus einem Kriegstagebuch. Anderen Lokalredakteuren, die Interesse haben, eine solche Serie aufzulegen, empfiehlt Roland Flade dringend, zuvor die eigenen Geschichts-kenntnisse kritisch zu überprüfen. Es werde viel "Humbug" angeliefert, den es unbedingt auszusieben gelte, sagt er.
Letzte Änderung
31.10.2008
Stichwort(e)
Titel
Leben zwischen den Zeiten
In
Main Post 171299
Am
01.01.1970
Inhalt
In der Serie "Unser Würzburger Jahrhundert" unternahm die Main-Post den Versuch, Geschichtsberichterstattung ausschließlich in Form von Augenzeugenberichten zu präsentieren. Durch einen Aufruf in der Zeitung erhielt der Redakteur viel Material aus der Bevölkerung. Auch der Blick "von außen" kam vor: So beschrieb eine Studentin aus Thüringen ihre Erfahrungen in der Begegnung mit den "Wessis" in Würzburg. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Da studiert einer Politikwissenschaft und fragt die Zufallsbekanntschaft aus dem deutschen Osten, ob es "dort wirklich so" sei. Das war neun Jahre nach der Wende, und das war typisch für Gespräche mit Wessis, wie Doreen Dziuballe (089/30 00 43 55) beschreibt. Ihr Beitrag war der letzte der Serie "Unser Würzburger Jahrhundert", die Roland Flade zusammengestellt hat. Der promovierte Historiker wollte damit die Idee aus Walter Kempowskis "Echolot" auf die Spitze treiben: Eine Geschichtsberichterstattung, die ausschließlich aus Augenzeugenberichten bestehen sollte. Sein Aufruf in der Zeitung fand einen großen Anklang: Tagebücher, Fotos, Briefe etc. wurden ihm zugeschickt. Es blieben einige Lücken, die er durch in Auftrag gegebene Texte füllte - siehe oben. Die Main-Post veröffentlichte die Serie auch als Buch. Inzwischen ist die Reihe erneut angelaufen, mit nachgereichten Beiträgen und mit Abdrucken aus einem Kriegstagebuch. Anderen Lokalredakteuren, die Interesse haben, eine solche Serie aufzulegen, empfiehlt Roland Flade dringend, zuvor die eigenen Geschichts-kenntnisse kritisch zu überprüfen. Es werde viel "Humbug" angeliefert, den es unbedingt auszusieben gelte, sagt er.