Liebe auf Distanz und "narzißtisches Rumgejammere"

Stuttgarter Zeitung
01.04.1998
Immer mehr Menschen leben alleine, ohne Partner. Aber sind das alles Singles? Die Stuttgarter Zeitung machte sich in einer Serie auf die Suche nach den Einzelgängern und Individualisten und zeichnet eine Bild der Single-Szene. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Armin Käfer zitiert Karl Kraus: "Die Welt ist ein Gefängnis, in dem Einzelhaft vorzuziehen ist." Ob das moderne Single-Dasein als Philosophie, als Manie oder Schicksal interpretiert wird: Singles suchen die Nähe anderer Singles. In einem weiteren Beitrag der Stuttgart-solo-Serie beschreibt Michael Trauthig das Wohnen in großzügig eingerichteten Wohngemeinschaften: An dem Singledasein mit autonom festgelegtem Tagesablauf ändert das Zusammenrücken nichts. Weil der unabhängige Lebensrhythmus von dem Üblichen abweicht, fürchten allerdings manche Vermieter die Kollision der Singles mit der Hausordnung und mit den anderen Mietern. Andererseits sind viele Singles auf diese Wohnform angewiesen: Kleine Wohnungen gelten als teures architektonisches Abfallprodukt, werden also nicht in großer Zahl gebaut.
Letzte Änderung
30.10.2008
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Titel
Liebe auf Distanz und "narzißtisches Rumgejammere"
In
Stuttgarter Zeitung
Am
01.04.1998
Inhalt
Immer mehr Menschen leben alleine, ohne Partner. Aber sind das alles Singles? Die Stuttgarter Zeitung machte sich in einer Serie auf die Suche nach den Einzelgängern und Individualisten und zeichnet eine Bild der Single-Szene. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Armin Käfer zitiert Karl Kraus: "Die Welt ist ein Gefängnis, in dem Einzelhaft vorzuziehen ist." Ob das moderne Single-Dasein als Philosophie, als Manie oder Schicksal interpretiert wird: Singles suchen die Nähe anderer Singles. In einem weiteren Beitrag der Stuttgart-solo-Serie beschreibt Michael Trauthig das Wohnen in großzügig eingerichteten Wohngemeinschaften: An dem Singledasein mit autonom festgelegtem Tagesablauf ändert das Zusammenrücken nichts. Weil der unabhängige Lebensrhythmus von dem Üblichen abweicht, fürchten allerdings manche Vermieter die Kollision der Singles mit der Hausordnung und mit den anderen Mietern. Andererseits sind viele Singles auf diese Wohnform angewiesen: Kleine Wohnungen gelten als teures architektonisches Abfallprodukt, werden also nicht in großer Zahl gebaut.