Anti-Aggressivitäts-Training: So werden Schläger friedlich

Deister- und Weserzeitung
20.04.2000
Acht Monate dauert der Weg bis zum "Gesellenbrief für den friedlichen Schläger": Einmal wöchentlich werden die jungen Männer von Psychologen und Therapeuten in die Mangel genommen. Der Modellversuch in Hameln versucht nicht mehr und nicht weniger, als einen Wertewandel bei den Straftätern herbeizuführen. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Die Schläger wollen ihre Aggression in den Griff bekommen; um die Teilnahme an dem Training haben sie sich beworben. In acht Monaten sollen sie lernen, Provokationen und Widerstand gelassen zu meistern. Dazu steigen sie von ihrem Sockel ganz weit hinunter. Sie lernen die Sicht der Opfer kennen, sie begreifen ihre vermeintliche Stärke als Schwäche und sie entdecken neue, positive Werte. Ulrike Truchsess nahm an mehreren Sitzungen in der JVA teil - zusammen mit Kollegen von Fernsehanstalten. Sie erlebte Zusammenkünfte mit dicht gepacktem Programm in zumeist guter Stimmung, wo die Teilnehmer stolz sind, die großen Hürden nehmen zu können. Nach dem Training erhalten die Ex-Schläger ein "Diplom", das sie gegenüber den Sozialarbeitern in der Nachbetreuung ausweist als geeignete Multiplikatoren für das Anti-Aggressions-Thema.
Letzte Änderung
30.10.2008
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Titel
Anti-Aggressivitäts-Training: So werden Schläger friedlich
In
Deister- und Weserzeitung
Am
20.04.2000
Inhalt
Acht Monate dauert der Weg bis zum "Gesellenbrief für den friedlichen Schläger": Einmal wöchentlich werden die jungen Männer von Psychologen und Therapeuten in die Mangel genommen. Der Modellversuch in Hameln versucht nicht mehr und nicht weniger, als einen Wertewandel bei den Straftätern herbeizuführen. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Die Schläger wollen ihre Aggression in den Griff bekommen; um die Teilnahme an dem Training haben sie sich beworben. In acht Monaten sollen sie lernen, Provokationen und Widerstand gelassen zu meistern. Dazu steigen sie von ihrem Sockel ganz weit hinunter. Sie lernen die Sicht der Opfer kennen, sie begreifen ihre vermeintliche Stärke als Schwäche und sie entdecken neue, positive Werte. Ulrike Truchsess nahm an mehreren Sitzungen in der JVA teil - zusammen mit Kollegen von Fernsehanstalten. Sie erlebte Zusammenkünfte mit dicht gepacktem Programm in zumeist guter Stimmung, wo die Teilnehmer stolz sind, die großen Hürden nehmen zu können. Nach dem Training erhalten die Ex-Schläger ein "Diplom", das sie gegenüber den Sozialarbeitern in der Nachbetreuung ausweist als geeignete Multiplikatoren für das Anti-Aggressions-Thema.