Wo Glücksritter mit dem Teufel ringen

Deist- und Weserzeitung
20.11.1999
Den verschiedensten Menschen begegnet der Reporter der Dewezet in der Spielbank Bad Pyrmont - allesamt auf der Jagd nach dem großen Jackpot. Rechtzeitig aufhören, wenn sie gewonnen haben, das können die wenigsten. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Der Niedersachsen-Jackpot auf l 748 489 Mark. Jede Mark, die die Glücksritter in die Schlitze der Spielbank-Automaten stecken, lässt die mögliche Gewinnsumme anwachsen. Die Spieler wissen um die Verlockungen, und manche geben Christian Gaca kluge Tipps, wie man den Gewinnreiz rational in den Griff bekommen kann: Limits setzen, Kreditkarte zu Hause lassen. Die Realität jedoch ist offenbar irrational. Nur ein Kurgast, der "zufällig" eine größere Summe gewinnt, bescheidet sich und zieht damit von dannen. Eine Frau kassiert 8000 Mark - und will eigentlich sofort nach Hause gehen. Stunden später füttert sie immer noch die Automaten mit ihren gewonnenen Münzen - sie ist Therapeutin für Suchtkranke auf dem Pfad der Erkenntnis. Kontakt zu den Zockern zu finden, falle sehr schwer, sagt Gaca. Ihm half dabei eine Zufallsbekanntschaft: eine Frau, die an jenem Abend nicht zockte, aber im Casino gut bekannt war. Dem Leiter der Spielbank war die Reportage zu ehrlich - er kündigte sein privates Zeitungsabonnement.
Letzte Änderung
30.10.2008
Stichwort(e)
Titel
Wo Glücksritter mit dem Teufel ringen
In
Deist- und Weserzeitung
Am
20.11.1999
Inhalt
Den verschiedensten Menschen begegnet der Reporter der Dewezet in der Spielbank Bad Pyrmont - allesamt auf der Jagd nach dem großen Jackpot. Rechtzeitig aufhören, wenn sie gewonnen haben, das können die wenigsten. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Der Niedersachsen-Jackpot auf l 748 489 Mark. Jede Mark, die die Glücksritter in die Schlitze der Spielbank-Automaten stecken, lässt die mögliche Gewinnsumme anwachsen. Die Spieler wissen um die Verlockungen, und manche geben Christian Gaca kluge Tipps, wie man den Gewinnreiz rational in den Griff bekommen kann: Limits setzen, Kreditkarte zu Hause lassen. Die Realität jedoch ist offenbar irrational. Nur ein Kurgast, der "zufällig" eine größere Summe gewinnt, bescheidet sich und zieht damit von dannen. Eine Frau kassiert 8000 Mark - und will eigentlich sofort nach Hause gehen. Stunden später füttert sie immer noch die Automaten mit ihren gewonnenen Münzen - sie ist Therapeutin für Suchtkranke auf dem Pfad der Erkenntnis. Kontakt zu den Zockern zu finden, falle sehr schwer, sagt Gaca. Ihm half dabei eine Zufallsbekanntschaft: eine Frau, die an jenem Abend nicht zockte, aber im Casino gut bekannt war. Dem Leiter der Spielbank war die Reportage zu ehrlich - er kündigte sein privates Zeitungsabonnement.