"Du stehst da und fühlst dich als Gott"

Esslinger Zeitung
28.04.2000
Junge Leute erzählen von ihren Erfahrungen mit der Designer-Droge - und ein Chefarzt probiert es im Selbstversuch. Es sei erschreckend, so die Polizei, mit welcher Selbstverständlichkeit Jugendliche die gefährlichen Drogen schlucken. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Für die Recherche zu einer Themenseite über Ecstasy suchte Tanja Liebmann eine Drogenberatungsstelle auf, wo sie den früheren XTC-User Christian kennen Lernte. Mehrmals traf sie mit dem jungen Mann zusammen, der jeweils ein "ganz anderer Mensch" war. Zuletzt musste er einsehen, dass der Drogenkonsum seine Nieren geschädigt hatte. Solche Einsichten kommen nach Auffassung von Fachleuten häufig (zu) spät, weil den bunten Ecstasy-Pillen nicht das Schmuddel-lmage anderer illegaler Drogen anhafte. Vielmehr würde diese Drogen als eine zeitgemäße Stimulanz verharmlost. Ein Chefarzt spricht nach einem Selbstversuch von einem "ozeanischen Glücksgefühl" und davon, dass er die Faszination, die die Pillen ausüben, verstehen könne.
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30.10.2008
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"Du stehst da und fühlst dich als Gott"
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Esslinger Zeitung
Am
28.04.2000
Inhalt
Junge Leute erzählen von ihren Erfahrungen mit der Designer-Droge - und ein Chefarzt probiert es im Selbstversuch. Es sei erschreckend, so die Polizei, mit welcher Selbstverständlichkeit Jugendliche die gefährlichen Drogen schlucken. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Für die Recherche zu einer Themenseite über Ecstasy suchte Tanja Liebmann eine Drogenberatungsstelle auf, wo sie den früheren XTC-User Christian kennen Lernte. Mehrmals traf sie mit dem jungen Mann zusammen, der jeweils ein "ganz anderer Mensch" war. Zuletzt musste er einsehen, dass der Drogenkonsum seine Nieren geschädigt hatte. Solche Einsichten kommen nach Auffassung von Fachleuten häufig (zu) spät, weil den bunten Ecstasy-Pillen nicht das Schmuddel-lmage anderer illegaler Drogen anhafte. Vielmehr würde diese Drogen als eine zeitgemäße Stimulanz verharmlost. Ein Chefarzt spricht nach einem Selbstversuch von einem "ozeanischen Glücksgefühl" und davon, dass er die Faszination, die die Pillen ausüben, verstehen könne.