Kirche soll sich in Politik einmischen
Westdeutsche-Allgemeine
27.01.1996
Porträt einer neugewählten Presbyterin. Sie stellte sich zur Wahl, weil sie mehr Verantwortung übernehmen und sich einmischen wollte. Ein missionarischer Einsatz liege ihr dabei allerdings fern. Sie wünscht sich, dass sich die Kirche mehr politisch einsetzt und soziale Fragen nicht nur den Politikern überlässt.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
"Die zwei waren mit neuen Ideen eingezogen." Für Beate Mertmann ein Grund, zwei neugewählte Presbyter auf der Lokalseite vorzustellen. Ob evangelisch oder katholisch: Eher selten finden sich die ehrenamtlich Aktiven der Kirchengemeinden mit ihrem Einsatz in der Zeitung wieder. Dabei entscheidet das Presbyterium, das in anderen Bundesländern Kirchengemeinderat heißt, maßgeblich mit im Alltagsleben der Bürger. Die Mitglieder reden mehr als ein Wörtchen mit bei der Wahl des neuen Pfarrers, bei der Sanierung der Kirche, oder dem Bau des neuen Gemeindehauses. Sie engagieren sich oft auch - in aller Stille - für jene, die in ihrer Stadt oder in ihrem Dorf Hilfe brauchen.