Aber nachts, da bist du ganz alleine

Süddeutsche Zeitung 110199
11.01.1999
In der Serie "Menschen \'99" geht es um Leute, die aufgrund besonderer Lebens- oder Berufssituationen besondere Erwartungen und Wünsche an das neue Jahr haben. Darunter eine Altenpflegerin, die anonym über ihre Arbeit zu sprechen bereit war. Aufgrund des eklatanten Personalmangels im Pflegebereich kommt es zu einer ?Pflege im Minutentakt?, bei der gerade noch die physischen Bedürfnisse der Patienten befriedigt wer den können. Für die sozialen und menschlichen Bedürfnisse der alten Menschen bleibt keine Zeit mehr. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Ob für ein Familienmitglied oder als Profi in einem Heim: Pflege ist in erster Linie Frauensache. Somit spüren Frauen am nachdrücklichsten die Entwicklungen der Sozialgesetzgebung. Eine junge Fachkraft, die in dem engen Korsett der "Pflege im Minutentakt" zu ersticken drohte, hatte einer dritten Person gegenüber die Bereitschaft signalisiert, ihre Arbeitsbedingungen zu schildern. Christian Schneider berichtet, dass Pflegeheimträger nach der Veröffentlichung dieser Innenansicht des Pflegealltags zunächst den Druck auf ihre Mitarbeiterinnen erhöht, dann aber in eine konstruktive Diskussion eingelenkt hätten.
Letzte Änderung
30.10.2008
Titel
Aber nachts, da bist du ganz alleine
In
Süddeutsche Zeitung 110199
Am
11.01.1999
Inhalt
In der Serie "Menschen \'99" geht es um Leute, die aufgrund besonderer Lebens- oder Berufssituationen besondere Erwartungen und Wünsche an das neue Jahr haben. Darunter eine Altenpflegerin, die anonym über ihre Arbeit zu sprechen bereit war. Aufgrund des eklatanten Personalmangels im Pflegebereich kommt es zu einer ?Pflege im Minutentakt?, bei der gerade noch die physischen Bedürfnisse der Patienten befriedigt wer den können. Für die sozialen und menschlichen Bedürfnisse der alten Menschen bleibt keine Zeit mehr. Werkstatt-Text aus der Drehscheibe: Ob für ein Familienmitglied oder als Profi in einem Heim: Pflege ist in erster Linie Frauensache. Somit spüren Frauen am nachdrücklichsten die Entwicklungen der Sozialgesetzgebung. Eine junge Fachkraft, die in dem engen Korsett der "Pflege im Minutentakt" zu ersticken drohte, hatte einer dritten Person gegenüber die Bereitschaft signalisiert, ihre Arbeitsbedingungen zu schildern. Christian Schneider berichtet, dass Pflegeheimträger nach der Veröffentlichung dieser Innenansicht des Pflegealltags zunächst den Druck auf ihre Mitarbeiterinnen erhöht, dann aber in eine konstruktive Diskussion eingelenkt hätten.