Internetwerkstatt

Auf der Suche nach Daten

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Datenjournalismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. (AdobeStock/Dmitry)
Datenjournalismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. (AdobeStock/Dmitry)

aus drehscheibe 05/2021

Datensätze sollten strukturiert, offen und frei nutzbar sein, um sie mit Online-Werkzeugen wie Datawrapper (Internetwerkstatt 11/2018) und Flourish (Internetwerkstatt 04/2021) zu verarbeiten. So werden schlichte Zahlen zu visuellen Inhalten für die Website und Zeitung. Und tatsächlich existieren im Internet massenhaft Datensätze, die Redaktionen verwenden können. Hilfreich bei der Suche sind spezielle Suchtools wie Dataset Search, GovData und Wikidata:

Dataset Search 

Dieses Google-Tool ist eine Suchmaschine für Datensätze mit dem Ziel, solche Informationen für Wissenschaft, Medien und Interessierte besser zugänglich zu machen. So ähnelt das Suchtool auch der bekannten Google-Suche: Einfach einen Suchbegriff – in der Lokalredaktion zum Beispiel einzelne Orte oder eine Region – eintippen und Dataset Search zeigt als Treffer nur Datensätze aus verschiedenen Quellen, die online verfügbar sind. So finden sich Pläne für Bebauungen, Pegelstände von Flüssen oder Standorte von öffentlichen Toiletten. Um die Trefferliste noch zu reduzieren, gibt es auch noch Filter wie „letzte Aktualisierung“, „Dateiformat“, „Nutzungsrechte“ und „Thema“. Zu allen Datensätzen gibt Dataset Search ein paar weitere Informationen wie Beschreibung, Zeitraum, Gebiete und den Link zur Quelle, um dort den Datensatz herunterzuladen. Wer sich über Neuigkeiten zu Dataset Search von Google informieren möchte, kann sich auch in eine Mailingliste eintragen.

GovData 

Das Datenportal für Deutschland bietet aktuell über 42.000 Treffer und vor allem Datensätze aus öffentlichen Verwaltungen, die Journalisten nach passendem Material durchsuchen können. Auf der Startseite von GovData finden sich verschiedene ­Kategorien zum Stöbern, die neuesten Einträge und auch ein RSS-Feed für alle Änderungen. Der Kern des Datenportals ist die Suche: Standardmäßig kann man nach Begriffen suchen und Filter zu Kategorien, Schlagworten, Datenquelle, Dateiformat, Lizenz sowie Zeit- und Raumbezug einstellen. Zusätzlich lassen sich die Treffer nach Relevanz, Aktualität und Titel sortieren, was bei Dataset Search nicht möglich ist. Über die „erweiterte Suche“ kann man Suchfelder ergänzen, um noch detaillierter nach Datensätzen zu suchen. Besonders nützlich für Lokalredaktionen ist die Kartensuche, mit der Journalisten entweder Ortsnamen und Adressen eingeben oder eine Region einrahmen können, um in diesem Kartenausschnitt zu suchen. Und die Treffer bei GovData liefern neben einigen wichtigen Informationen auch einen direkten Download-Link zu jedem ­Datensatz.

Wikidata 

Diese Datenbank gehört zu ­Wikipedia. Sie sammelt einheitliche Daten für die Artikel in allen Sprachversionen. Wiki­data umfasst knapp 100 Millionen sogenannte Elemente, für die Daten und Werte vorliegen – das können sämtliche Stichworte einer Enzyklopädie, wie Personen, Tiere, Orte, und mehr sein. Diese können nach dem bekannten Wikipedia-Prinzip von allen Nutzern editiert werden. Somit sind die Daten bei Wikidata sehr aktuell und sie können die Datensätze von Dataset Search und GovData ergänzen. Die einzelnen Werte werden möglichst mit einer oder mehreren Quellenangaben belegt. Denn die Elemente bei Wikidata bieten keine kompletten Texte, sondern eine tabellenartige Struktur mit allen verfügbaren Werten. Wer Wikidata ausprobieren möchte, nutzt am besten die Punkte „Random Item“ oder „Nearby“ im linken Menü, um Elemente per Zufall oder in der Nähe aufzurufen. Bei „Recent Changes“ werden die neuesten Änderungen durch Nutzer dokumentiert.

Fazit 

Diese Auswahl von verschiedenen Suchtools für Datensätze hilft Lokalredaktionen dabei, datengetriebene Themen zu bearbeiten – indem Journalisten unter anderem bei Dataset Search per Text, bei GovData per Karte oder bei Wikidata per Standort suchen können.

Links

Zu Google Dataset Search: datasetsearch.research.google.com

Zu GovData: www.govdata.de

Zu Wikidata: www.wikidata.org

Christina Quast

Christina Quast

berichtet als freie Journalistin über digitale Tools und Themen und ist seit Mitte 2018 für den Blog „Journalisten Tools“ verantwortlich. Für Journalisten gibt sie auch Seminare und organisiert Barcamps.

Mail: quast@journalisten-tools.de
Internet: www.journalisten-tools.de

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