Internetwerkstatt

Themensuche im Netz

von

Nummer 9/2016

Wann, wo und wie häufig Trendthemen aufgerufen werden, zeigt das nützliche Tool Google Trends. Wir erklären, wie man es bedient.

Google Trends zeigt, nach welchen Begriffen und mit welcher Häufigkeit in der Google-Suchmaschine gesucht wird. Zusätzlich veröffentlicht Google Daten, wann und wo die Sucheingaben stattfinden. Somit können Journalisten Google Trends als hilfreiches Tool verwenden, um Themen zu finden, die die Menschen zum aktuellen Zeitpunkt und in der direkten Nähe interessieren. Denn immerhin werden in Deutschland mehr als 90 Prozent der Suchanfragen bei Google eingetippt.

Wie benutzt man Google Trends?

Fast alle Funktionen von Google Trends können ohne einen Google-Zugang genutzt werden. Auf der Startseite finden sich die aktuellen Trendthemen der vergangenen 24 Stunden im eigenen Land – für Journalisten quasi ein alternativer „Nachrichtenticker“, der aufzeigt, welche Themen momentan interessant sind. Wer auch die Trendthemen außerhalb von Deutschland erfahren möchte, kann im Drop-down-Menü aus knapp 30 Ländern auswählen.

Auch links neben dem Logo von Google Trends gibt es ein Drop-down-Menü mit mehreren Optionen, um Themen zu finden.
Mit dem Punkt „Trends bei Suchanfragen“ kann man durch die meistgesuchten Begriffe der vergangenen Tage und Wochen scrollen. Damit ein Eintrag in dieser Liste von Google Trends auftaucht, sind mindestens 10.000 Suchanfragen nötig.

Zeitverlauf und Regionen

Ein Klick auf das Diagramm-Icon neben den Trendthemen führt zur nützlichsten Funktion von Google Trends: Unter der Option „Erkunden“ wird für das ausgewählte Thema das Interesse im Zeitverlauf und nach Regionen visualisiert. Für die Darstellung des Verlaufs nutzt Google Trends einen prozentualen Anteil aller Suchanfragen in der Suchmaschine, um einen relativen Wert im Verhältnis zur gesamten Zahl der Anfragen zu ermitteln.

Falls verfügbar, werden auch Schlagzeilen oder Prognosen eingeblendet. Beim regionalen Interesse werden in Deutschland die Bundesländer und einzelne Städte angezeigt, wodurch abgelesen werden kann, wie interessant ein Thema im eigenen Erscheinungsgebiet ist. Die Schaltfläche „Veränderungen im Zeitverlauf anzeigen“ aktiviert einen Schieberegler, mit dem die Veränderung des regionalen Interesses im ausgewählten Zeitraum sichtbar gemacht werden kann. Zusätzlich können Journalisten mit der Option „Erkunden“ auch das Suchinteresse an selbst gewählten Begriffen erforschen oder verschiedene Begriffe miteinander vergleichen. Dazu kann Google Trends eigene Daten ab 2004 liefern, die sich per Drop-down-Menü auf bestimmte Länder und  Zeiträume begrenzen lassen. Zum Beispiel ist es möglich zu erkunden, ab wann ein Thema relevant wird und wie stark das regionale Interesse ist. Für Journalisten sind das nützliche Hinweise, mit deren Hilfe sie Themen erarbeiten können, die für das eigene Publikum wichtig sind und die ausführlicher recherchiert werden können.

Verwandte Suchanfragen

Und es zeigt sich, in welchen Zusammenhängen nach Themen gesucht wird. Der letzte Abschnitt bei „Erkunden“ informiert über verwandte Suchanfragen und ist somit für Journalisten eine weitere Möglichkeit, Themen zu finden. An dieser Stelle präsentiert Google Trends recht ausführlich, welche Begriffe und auch welche Fragen in Kombination mit dem gesuchten Thema am meisten in die Google-Suchmaschine eingetippt werden. Sind bei den verwandten Suchanfragen viele Fragen zu finden, kann man beispielsweise die Antworten recherchieren und einen Servicebeitrag zum Thema anbieten.

Schließlich ist Google Trends nicht nur nützlich, um Themen zu finden, die Daten können auch in eigenen Beiträgen verwendet werden. Denn es ist möglich, die einzelnen Visualisierungen mit einem Embed-Code auf die eigene Website zu übernehmen. Wer einen Google-Zugang hat, kann die Daten auch als CSV-Datei abspeichern und die Datensätze mit anderen Tools zu individuellen Infografiken verarbeiten. Bei Twitter zeigt @GoogleTrends, wie Daten zur Google-Suche ausgewertet und verwendet werden können – momentan wird beispielsweise besonders der US-Wahlkampf aus Sicht der Suchmaschinennutzer ausgewertet.

Christina Quast

Autorin

Christina Quast lebt als freie Journalistin im Ruhrgebiet und ist auf Twitter spezialisiert. Sie gibt auch Social-Media-Seminare und organisiert Barcamps.
Mail: c_q@about.me
Internet: www.about.me/C_Q

Veröffentlicht am

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Kommentieren

Bei den mit Sternchen (*) markierten Feldern handelt es sich um Pflichtfelder.