Lokaltipp März 2014

Jugend im Wandel der Zeit

von

Ausschnitt der Stuttgarter Nachrichten
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Aus den Stuttgarter Nachrichten vom 23. Oktober 2013

Der Dreh:

Erwachsenwerden ist nicht immer leicht. Wie war das eigentlich früher? Eine Journalistin spricht mit Großeltern und deren Enkeln über Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser Lebensphase.

Die Umsetzung:

Wenn Großeltern von ihrer Jugend erzählen, können die Enkel oft nur schmunzeln – und umgekehrt. Zu unterschiedlich scheint diese Lebensphase in den verschiedenen Generationen verlaufen zu sein. „Bestimmte Gefühle und Sorgen können hingegen sehr ähnlich sein“, sagt Alessa Becker, freie Autorin der Stuttgarter Nachrichten. So kam sie auf die Idee, das Früher und Jetzt direkt miteinander zu vergleichen. „Ich wollte mit Großeltern und deren Enkeln über diese Lebensphase sprechen“, erklärt Becker. Geeignete Gesprächspartner zu finden, sei nicht leicht gewesen. „Weil die Jugend geschlechterspezifisch unterschiedlich erlebt wird, suchte ich nach Großmüttern mit Enkelinnen und Großvätern mit Enkeln.“ Die Enkel sollten zwischen 15 und 25 Jahre alt sein – also noch jugendlich, aber zugleich alt genug, um sich bereits Gedanken über das eigene Leben zu machen. Becker kontaktierte Tanzschulen, Seniorengruppen, Kirchengemeinden und Jugendhäuser und fand schließlich vier Familien, die sich in ihrer Sozialisation unterschieden. Für ein persönliches Treffen wählte Becker jene Orte aus, an denen sich die Großeltern mit ihren Enkeln für gewöhnlich treffen – etwa das Wohnzimmer der Oma oder den Hobbykeller des Opas. „Um das Gespräch ins Rollen zu bringen, fragte ich eingangs, was im Leben der Großeltern los war, als sie so alt waren, wie ihr Enkelkind gerade ist.“ Schnell hätte sich dann ein Hauptthema ergeben, das Becker mit gezielten Fragen vertiefte, zum Beispiel über die Rolle der Frau, über Erziehung, die Liebe oder das Verständnis von Heimat. Die vier Serienteile erschienen wöchentlich unter dem Titel „Jugend gestern – Jugend heute“. „In den Texten bildete ich sowohl die Gemeinsamkeiten und Unterschiede als auch die Gesprächssituation ab“, sagt Becker. Zum Abschluss sprach sie mit einem Soziologen darüber, inwiefern sich Erwachsenwerden mit der Zeit verändert hat. Zwei Monate benötigte Becker, um die passenden Gesprächspartner zu finden. „Für die Treffen nahm ich mir jeweils etwa drei Stunden Zeit.“ Die Journalistin erhielt zahlreiche positive Leserbriefe. Überdies wurde sie von verschiedenen Institutionen zu Vorträgen eingeladen.

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