Redaktionskalender
Historische Ereignisse und Aktionstage – mit Tipps für Umsetzungen in der Lokalredaktion, immer einen Monat im Voraus.
Gedenktag für Johanna von Orléans
Sie ist die Ikone des französischen Widerstands gegen die englische Besatzung: Johanna von Orléans (oder auch Jeanne d'Arc). Im Hundertjährigen Krieg (1337 bis 1453) kämpfte sie für die Franzosen gegen die Engländer. Schon als Jugendliche hatte sie mystische Visionen, die ihr vorraussagten, dass sie Frankreich von den Engländern befreien würde. Tatsächlich gelang ihr als Anführerin in einem gewagten Vorstoß die Befreiung der besetzten Stadt Orléans. Später geriet sie in englische Gefangenschaft. Am 30. Mai 1431 wurde sie in Rouen in der Normandie als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Im Jahr 1920 wurde sie von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen, anschließend wurde sie als „Jungfrau von Orléans“ zum französischen Nationalmythos. Von der römisch-kathlischen Kirche wird sie als Märtyrerin und Heilige verehrt. |
EXTRA-TIPPGibt es Darstellungen der Jeanne d'Arc in Kirchen der Region? Eine Recherche. Und Gespräch mit einem Historiker: Welche Märtyrer gab es in der Region? Wofür standen sie? |
Sozialversicherungswahlen
Rund 52 Millionen Versicherte sowie Rentnerinnen und Rentner entscheiden am 31. Mai darüber, wer sie zukünftig in der Renten- und Unfallversicherung und bei den gesetzlichen Krankenkassen in den Sozialparlamenten vertritt. Gewählt werden keine politischen Parteien, sondern Einzelbewerber, Gewerkschaften und andere Vereinigungen. |
EXTRA-TIPPServicetext: Was sind überhaupt Sozialwahlen? |
Todestag von Ödon Horváth
85 Jahre – Er schrieb Klassiker wie „Glaube, Liebe, Hoffnung“ und „Geschichten aus dem Wiener Wald“: Am 1. Juni 1938 starb der ungarisch-deutsche Bühnenautor Ödon von Horváth. Der 1901 in Fiume (damals Königreich Ungarn, heute Kroatien) geborene Schriftsteller begann bereits im Alter von 19 Jahren, Theaterstücke zu schreiben. Dem NS-Regime gegenüber kritisch eingestellt, musste Horváth Deutschland 1936 endgültig verlassen. Er starb im Jahr 1938 unter denkbar skurrilen Umständen: Horváth wurde von einer Wahrsagerin prophezeit, dass ihm in den ersten Tagen des Junis das wichtigste Ereignis seines Lebens widerfahre. Daraufhin vermied er Fahrten mit dem Auto und wurde, weil er zu Fuß unterwegs war, am 1. Juni von einem Ast erschlagen. |
EXTRA-TIPPWie aktuell ist Horváth heute? Nachgefragt bei Literaten und Literaturwissenschaftlern. Außerdem Leser befragt: Hat ihnen schon einmal jemand etwas prophezeit, das tatsächlich eingetroffen ist? |
Gründung der Europäischen Zentralbank
25 Jahre – Wo das Geld wohnt: Am 1. Juni 1998 wurde in Frankfurt am Main die Europäische Zentralbank (EZB) gegründet, am Folge- tag nahm sie ihre Tätigkeit auf. Zu ihren Aufgaben gehören u. a. die Ausführung der Geldpolitik in der Europäischen Währungsunion, die Durchführung von Devisengeschäften, die Verwaltung der Währungsreserven und die Förderung reibungsloser Zahlungssysteme. |
EXTRA-TIPPGeldflüsse der Region: In einer Serie dreht sich alles ums Geld. Bankprofis im Porträt, Beiträge zum Sparen, Wirtschaftswissen- schaftlerinnen und -wissenschaftler antworten auf Leserfragen. |
Geburtstag des Aktionskünstlers Blinky Palermo
80 Jahre – Stoff, Holz, Metall: Es gibt fast kein Material, mit dem Blin- ky Palermo nicht experimentiert hätte. Der Künstler wurde am 2. Juni 1943 in Leipzig geboren. In den 60er-Jahren studierte er an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er der Klasse von Joseph Beuys angehörte. In den 70er-Jahren ging er nach New York. 1977 starb er im Alter von nur 33 Jahren auf den Malediven. Wegen seines frühen Todes wird er als „James Dean der Nachkriegskunst“ bezeichnet. |
EXTRA-TIPPBlinky Palermo, Katharina Sieverding oder Walter Dahn: Die Meis- terschüler von Joseph Beuys und ihr Erbe. Welchen Einfluss haben sie auf Kreative in der Region? Interview mit Kunstschaffenden. Außerdem: Aktionskünstler aus der Region: Was ist heute noch Avantgarde? Wie erfindet sich Kunst immer wieder neu? Künstlergespräche? |
Internationaler Hurentag
Der Gedenk- und Aktionstag wird seit dem Jahr 1976 immer am 2. Juni begangen. Er soll an die Diskriminierung von Prostituierten und an ihre oftmals prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnern. Ausgangspunkt war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. |
EXTRA-TIPPProstituierte aus der Region berichten (anonym) von ihrem Arbeitsalltag. Dazu ein Gespräch mit einer Expertin oder einem Experten von der Polizei: Wie ist das Verhältnis von Prostitution und Kriminalität? Was ist erlaubt, was nicht? Welche Probleme gibt es in der Region? Und nachgefragt bei Frauen-Hilfsorganisationen: Gibt es Hinweise darauf, dass Frauen aus der Ukraine in der Region in die Prostitution gedrängt werden? Was kann dagegen getan werden? |
Weltfahrradtag
Der von der globalisierungskritischen Organisation Attac im Jahr 1998 eingeführte internationale Aktionstag findet immer am 3. Juni statt. Er soll an die gesundheitsfördernde Bedeutung des Fahrrads und dessen Rolle als umweltfreundliches Verkehrsmittel erinnern. Dazu finden jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen in größeren Städten statt, wie zum Beispiel Sternfahrten oder Fahrraddemonstrationen. |
EXTRA-TIPPGroße Radliebe: Passionierte Radler aus der Region erzählen, was sie an ihren Zweirädern so sehr mögen. Die Redaktion schneidet ihre Botschaften in Kurzvideos zusammen. Und: Das sind die schönsten bzw. schlimmsten Radstrecken der Region: Zwei Redaktionsmitglieder strampeln los und sammeln Kilometer. |
Welterbetag
Der Aachener Dom war im Jahr 1978 die erste deutsche Kulturstätte auf der Liste des Unesco-Welterbes. Um in die Liste aufgenommen zu werden, muss die Stätte einzigartig, authentisch und weltbedeutend sein. Der Welterbetag in Deutschland wird jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni begangen. Er soll die Denkmalpflege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und den kulturellen Dialog stärken. |
EXTRA-TIPP„Unser Welterbe“: Leserinnen und Leser schicken Fotos von vergessenen Denkmälern ein und erzählen deren Geschichten. Dazu eine Umfrage: Welche Stätte der Region hätte es verdient, als Welterbe anerkannt zu werden? |
Weltumwelttag
Im Jahr 1972 fand die erste internationale Konferenz zum Schutz der Umwelt in Stockholm statt. Ihr Eröffnungstag, der 5. Juni, wurde von den Vereinten Nationen offiziell zum Weltumwelttag ausgerufen. Rund 150 Staaten beteiligen sich mittlerweile an den verschiedenen Aktionen, mit denen zu mehr Umweltbewusstsein aufgerufen werden soll. |
EXTRA-TIPPDie Redaktion porträtiert fünf Personen aus der Region, die sich radikal für die Umwelt einsetzen. Was sagen die Bürger zu diesen Protestformen? Außerdem: Dreck-weg-Tag, gemeinsames Begrünen von Flächen oder Upcycling-Workshops – zum Weltumwelttag stellt die Redaktion Veranstaltungen, Aktionen und Beteiligungsprojekte aus der Region vor. |
Erstes Autokino in den USA eröffnet
90 Jahre – Früher Treffpunkt für Verliebte, heute für Nostalgiker: das Autokino. Lichtspielhäuser verbreiteten sich zu Beginn des 20. Jahr- hunderts rasant. Und es gab immer mehr Autos. Daher gründete Ri- chard Hollingshead Jr., der Besitzer einer Firma für Autopflegemittel, am 6. Juni 1933 in Camden (New Jersey) das weltweit erste Autokino. |
EXTRA-TIPPWas macht den Reiz eines Autokinos aus? Ein Redaktionsmitglied besucht das nächstgelegene für eine Reportage. Und: „Mein eigenes Autokino“: Die Redaktion fragt Camper, Lastwagen- fahrer und Menschen, die weite Strecken mit dem Auto unterwegs sind, wie sie ihr fahrbares Heimkino einrichten. |