Redaktionskalender

Historische Ereignisse und Aktionstage – mit Tipps für Umsetzungen in der Lokalredaktion, immer einen Monat im Voraus.

Terroranschläge in Paris

10 Jahre – Am 13. November 2015 verübte die terroristische Vereinigung „Islamischer Staat“ fünf Attentate in Paris und drei weitere in der Vorstadt Saint-Denis. Angegriffen wurde unter anderem der Veranstaltungsort „Bataclan“, wo gerade ein Rockkonzert stattfand. 130 Menschen wurden brutal ermordet, 683 wurden verletzt. Frankreich forderte daraufhin als erstes Land in der Geschichte der EU den Beistand der anderen EU-Mitglieder auf Grundlage des Artikels 42 des Vertrags der Europäischen Union ein.

EXTRA-TIPP

Franzosen und Einwohner mit französischer Herkunft in der Region erzählen, wie sie damals von den Anschlägen erfahren haben. Außerdem: Ist der Islamismus auch ein Problem in der Region? Welche islamistischen Gruppen in der Region werden von den Sicherheitsbehörden beobachtet? Welche Ziele verfolgen sie? Nachgefragt beim Staatsschutz. Und: Wie fühlen sich Mitbürgerinnen und Mitbürger nach zahlreichen Anschlägen auf Großveranstaltungen? Eine Psychologin gibt Tipps für den Umgang mit der Angst.

 

Weltdiabetestag

Diabetes ist die zweite Krankheit nach Aids, der ein Tag der Vereinten Nationen gewidmet wurde. Der Weltdiabetestag findet jedes Jahr am 14. November statt. Das Datum soll an den Geburtstag von Frederick Banting, den Entdecker des Insulins erinnern. Vor allem aber soll an diesem Tag auf die steigende Zahl der Zuckerkranken aufmerksam machen und über Möglichkeiten der Prävention aufklären. Laut Robert-Koch-Institut wurde bei 7,2 Prozent der Erwachsenen (im Alter von 18 bis 79 Jahren) in Deutschland Diabetes diagnostiziert.

EXTRA-TIPP


Aufklärung: Die Redaktion spricht mit einem örtlichen Diabetologen, Ernährungsberater oder mit einer Selbsthilfegruppe, um über gängige Mythen und Irrtümer über Diabetes aufzuklären. Oder: Leben mit Diabetes. Was hat sich in den vergangenen Jahren verbessert? Diabetiker berichten.

Writers-in-Prison-Day

Das „Writers in Prison“-Komitee der Schriftstellervereinigung PEN initiierte diesen Tag im Jahr 1980. Er soll an eingesperrte Schriftsteller und Journalisten erinnern. Jedes Jahr werden am 15. November fünf besonders dringende Fälle vorgestellt, um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken und Menschen dazu zu animieren, in Form von Petitionen und Demonstrationen Solidarität mit den Inhaftierten zu zeigen.

EXTRA-TIPP

Gespräch mit örtlichen Vertretern des PEN: Werden derzeit inhaftierte Autoren unterstützt? Was wird ihnen vorgeworfen? Was sagen Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus der Region zu diesen Fällen? Und Gespräch mit einem Politologen (oder einem Schriftsteller): Was macht Autorinnen und Autoren so gefährlich für autoritäre Regime?

 

Volkstrauertag

Dieser staatliche Gedenktag wird seit dem Jahr 1952 immer zwei Sonntage vor dem 1. Advent begangen, dieses Jahr am 16. November. Er soll an die Kriegstoten aller Nationen erinnern. Erstmals wurde er im Jahr 1919 in Gedenken an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges abgehalten. Die zentrale Gedenkstunde wird jedes Jahr im Deutschen Bundestag in Berlin begangen.

EXTRA-TIPP

Spurensuche: der Erste Weltkrieg in der Region. Gab es Orte, an denen gekämpft wurde? Gab es Rüstungsfirmen, die für die Front produziert haben? Außerdem: Welche Funktion hat Trauer? Gespräch mit einem Trauerbegleiter. Oder: Ein Psychologe oder eine Psychologin erklärt, was Trauer mit uns macht und wie sie funktioniert.

 

Weltgedenktag für die Straßenverkehrsopfer

Laut WHO sterben jedes Jahr weltweit rund 1,3 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen. Die meisten Opfer sind in Ländern des globalen Südens zu verzeichnen – wegen fehlender oder nicht eingehaltener Verkehrsregeln. Im Jahr 1995 erklärten die Vereinten Nationen den dritten Sonntag im November zum Weltgedenktag für Straßenverkehrsopfer.

EXTRA-TIPP

Verkehrsregel-Check: Test mit Passantinnen und Passanten, denen eher weniger bekannte Regeln vorgelegt werden. Und eine Rubrik: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Leser schicken Hinweise auf Gefahrenstellen im Verkehr ein.

Weltstudententag

Jedes Jahr am 17. November wird an die blutig niedergeschlagenen Studierendenproteste im Jahr 1939 in Prag erinnert. Neun Demonstrierende wurden damals von den Nationalsozialisten hingerichtet, mehr als 1200 in Konzentrationslager verschleppt. Die Studierenden hatten gegen die Besatzung ihres Landes durch deutsche Truppen protestiert.

EXTRA-TIPP

Klima, Kriege, Demokratie: Welche politischen Gruppen gibt es derzeit an den Unis der Region? Und: Was sagen Studierende zu den antiisraelischen Protesten an den Universitäten? Haben sie dafür Verständnis? Auch jüdische Studierende befragt (Antworten, wenn gewünscht, anonym).

Europäischer Antibiotikatag

Der Europäische Antibiotikatag findet jedes Jahr am 18. November statt. Die Einführung allgemein verfügbarer Antibiotika sorgte für einen Durchbruch in der Medizin. Infektionen ließen sich von nun an einfacher und wirksamer behandeln. Heutzutage sorgt die häufige Anwendung von Antibiotika – beim Menschen, aber auch in der Tierhaltung – für neue Probleme. Immer mehr Bakterien werden gegen Antibiotika resistent und können nicht mehr wirkungsvoll bekämpft werden. Man spricht auch von multiresistenten Erregern, kurz: MRSA. Wie im Oktober 2025 bekannt wurden, starben Deutschland 2019 laut RKI etwa 45.000 Menschen im Zusammenhang mit antibiotikaresistenten Infektionen. 9.600 von ihnen hätten mit einem wirkenden Antibiotikum gerettet werden können. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten wirbt am europäischen Antibiotikatag für einen sorgsamen Umgang mit Antibiotika und macht auf langfristige Gefahren aufmerksam.

EXTRA-TIPP

Im Gespräch mit Landwirten der Region: Wie stehen sie zum prophylaktischem Einsatz von Antibiotika? Außerdem nachgefragt in der örtlichen Klinik: Wird ein Anstieg von Krankheiten aufgrund resistenter Keime festgestellt? Und ein Blick zurück: Wie wurden bestimmte Krankheiten behandelt, als es noch keine Antibiotika gab? Gab es regionale Hausmittel?

 

Welttoilettentag

Einem großen Teil der Weltbevölkerung mangelt es an hygienischen Sanitäreinrichtungen. Dieser Umstand gab den Ausschlag für die Einführung des Welttoilettentags im Jahr 2001. Seither findet er immer am 19. November statt. Von den Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft wird unter anderem gefordert, dass mindestens drei Prozent der nationalen Ausgaben für Sanitär- und Wasserversorgung zur Verfügung gestellt werden sollen.

EXTRA-TIPP

„Ich mach das“: Gespräch mit einer Reinigungskraft, die da saubermacht, wo es keiner machen will. Außerdem: öffentliche Toiletten der Region im Hygiene-Check. Außerdem: Parks besichtigt: Wo fehlt eine öffentliche Toilette? Mit Video.

 

Beginn der Nürnberger Prozesse

80 Jahre – Im Jahr 1945 endete die Schreckensherrschaft des nationalsozialistischen Regimes. Noch im selben Jahr wurden die Kriegsverbrechen der Nationalsozialisten zur Anklage gebracht. Die Nürnberger Prozesse begannen am 20. November 1945 und endeten am 14. April 1949. Die Hauptkriegsverbrecher, unter anderem Reichsmarschall Hermann Göring und Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß, mussten sich vor Richtern aus den vier Besatzungsmächten verantworten. Die Anklagepunkte lauteten: Gemeinsamer Plan oder Verschwörung, Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sämtliche Protokolle der Prozesse wurden im Anschluss veröffentlicht.

EXTRA-TIPP

Wurden nach dem Krieg auch Menschen aus der Region für ihre NS-Verbrechen verurteilt? Was lässt sich heute noch über diese Personen in Erfahrung bringen? Recherche im Archiv.

 

Welttag der Philosophie

Philosophie, kritisches Denken und freie Meinungsäußerung bilden die Grundlage für ein friedliches Leben, so lautet die Botschaft am Welttag der Philosophie. Er findet immer am dritten Donnerstag im November statt, dieses Jahr am 20. November.

EXTRA-TIPP

Wie viel Philosophie braucht unsere Welt? Ein Pfarrer, ein Philosoph und ein Politiker im Redaktionsgespräch. Außerdem erklären Leser, worin ihre „Philosophie des Lebens“ besteht. Wird diese durch Krisen und Kriege derzeit infrage gestellt? Und ein Philosophie-Rätsel: Welches Zitat stammt von wem? Passanten befragt für ein Reel auf Instagram.