Presseschau

Entsetzen nach dem Anschlag

von

Der Marktplatz von Hanau (Foto: AdobeStock/oxie99)
Der Marktplatz von Hanau (Foto: AdobeStock/oxie99)

Es handelt sich um einen der schrecklichsten Terroranschläge in der Geschichte der Bundesrepublik: Zehn Menschen tötete ein offenbar geistig verwirrter, von rechtsextremen, rassistischen Motiven geleiteter Mann in der Nacht zum 20. Februar im hessischen Hanau. Wir schauen nach, wie Lokalzeitungen darüber berichten:

  • 10.000 Menschen gehen in Hanau auf die Straße, um gegen Hass und Terror zu demonstrieren. Der Hanauer Anzeiger berichtet darüber. Hier geht es zum Artikel.
  • Darf jetzt Karneval gefeiert werden? Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, wie die Jecken gegen Hass und Terror vorgehen. Hier geht es zum Artikel. Deutschlandfunk Kultur hat fünf Argumente, warum gerade jetzt Karneval gefeiert werden sollte. Hier geht es zum Artikel.
  • Die Offenbach-Post berichtet in einem Ticker über den Anschlag und die weiteren Ereignisse in Hanau. Außerdem werden Forderungen nach einem schärferen 
Waffengesetz laut. Hier geht es zum Artikel.
  • 

Die Badischen Neuesten Nachrichten (Karlsruhe) haben mit Menschen mit Migrationshintergrund gesprochen, wie sie sich fühlen.
 Hier geht es zum Artikel.
  • Auch die Heilbronner Stimme spricht mit Menschen, die bereits rassistisch beleidigt, bedroht oder angegriffen wurden. Hier geht es zum Artikel.

Viele Lokaljournalisten kommentieren die Folgen für unsere Gesellschaft.

Der Hanauer Anzeiger kommentiert:

„Wir müssen zeigen, dass Rassismus in unserer Gesellschaft keine Chance hat. Wir müssen dafür sorgen, dass auf unserem Boden die Saat gar nicht erst aufgehen kann. Das fängt im Kleinen an: in der Schule, im Verein, bei der Arbeit. Achten Sie aufeinander! Achten Sie auf das Miteinander! Wir alle müssen alles dafür tun, dass in der Aufzählung (rechtsextremer Attentate, Red. drehscheibe) die Stelle nach Hanau für immer leer bleibt.“ Zum Artikel

Die Nürnberger Nachrichten schreiben:

„Heute verbreiten sich Hass- und Gewaltfantasien viel schneller als damals. Im Internet wuchern Verschwörungstheorien - und sie finden Anhänger. Alles, was da von Seiten des Staates geäußert wird oder von "den" Medien - die alle über einen Kamm geschert werden -, gilt dort als verdächtig und falsch. Jede noch so irre Lüge wird geteilt, geliked und kommentiert. Dagegen ist mit Vernunft, mit Argumenten nur sehr schwer anzugehen.“ Zum Artikel

Die Neue Westfälische (Bielefeld) meint:

„Mit der Geduld der wehrhaften Demokratie gegen die politischen oder gesellschaftlichen Strömungen, die dieser Demokratie schaden, ja sie vernichten wollen, muss es vorbei sein. Die Radikalisierung einer auf genereller Demokratie- und brutaler Ausländerfeindlichkeit gegründeten politischen oder gesellschaftlichen Bewegung fordert ein entschiedenes Entgegentreten aller Demokraten und die Botschaft: Schluss mit Hetze und Hass.“ Zum Artikel

Die Südwest Presse (Ulm) kommentiert:

„Auch so genannte Einzeltäter gedeihen in einem gesellschaftlichen und medialen Umfeld, das ihre mörderische Weltsicht verstärkt und scheinbar bestätigt. Im Netz finden sie Gleichgesinnte, die ihren Hass befeuern – und in der realen Welt seit einiger Zeit wieder Politiker, die vom „Bevölkerungsaustausch“ raunen und Hass auf (zum Beispiel) Muslime schüren. So wie Verschwörungswahn und rechtsextreme Ideologie verschmelzen, verschwimmt auch die Unterscheidung zwischen Terrorist und Amokläufer.“ Zum Artikel

Im Donaukurier (Ingolstadt) ist zu lesen:

„Auch wenn die Ermittler auf viele Fragen noch keine Antworten haben, so sollte nun jedem klar sein, dass sich Rechtsradikalismus und Antisemitismus längst wieder in die Gesellschaft geschlichen haben. Natürlich trägt die AfD mit einer oft nahe an der Grenze zum Erträglichen radikalisierten Sprache ihren Teil dazu bei. Neben einem starken Staat, der mit aller Konsequenz und Härte, extremistische Ströme bekämpfen muss, sind aber insbesondere wir alle, als Vertreter einer freien, offenen, liberalen und toleranten Gesellschaft gefordert. Gewalt, Drohungen und Hetze dürfen keinen Platz haben. Dafür gilt es einzustehen.“ Zum Artikel

Im Kommentar der Schwäbischen Zeitung (Ravensburg) heißt es:

„Demokraten werden Wahn nie komplett verhindern können. Doch sie können ihm Nährboden entziehen, indem sie Extremismus, Rassismus, Ausgrenzung und Menschenhass die Stirn bieten und Sprachlosigkeit überwinden. Wer das Gegenteil tut, spielt mit dem Feuer und setzt damit auch Menschenleben aufs Spiel.“ Zum Artikel

Die Frankfurter Rundschau schreibt:

„Was es daher jetzt braucht, ist ein massiver Abwehrkampf gegen die Bedrohung von rechts. Dazu gehört, dass die Sicherheitsbehörden umdenken und sich noch stärker auf rechte Netzwerke konzentrieren müssen. Dazu gehört, dass die demokratischen Parteien alle Flirts mit der AfD einstellen und sich auf die Verteidigung der Demokratie konzentrieren müssen. Und dazu gehört, dass die Gesellschaft sich unmissverständlich dem Gift des Rassismus entgegenstellen muss.“ Zum Artikel

Veröffentlicht am

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Kommentieren

Bei den mit Sternchen (*) markierten Feldern handelt es sich um Pflichtfelder.