Journalistenpreis

Junge Recherchen ausgezeichnet

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Ausgezeichnet: Recherche auf der Intensivstation (Screenshot Saechsische.de).
Ausgezeichnet: Recherche auf der Intensivstation (Screenshot Saechsische.de).

Die VRM in Mainz und die Kölner Lingen-Stiftung vergeben zum zweiten Mal den Gutenberg-Recherchepreis U35.

Die Ausschreibung richtet sich an Nachwuchstalente von Lokal- oder Regionalzeitungen und von journalistisch unabhängigen Onlinemedien im Alter bis zu 35 Jahren. Am 14. Oktober werden die Gewinner des Wettbewerbs im Rahmen einer Preisverleihung in Mainz persönlich geehrt. Der Preis soll junge Journalistinnen und Journalisten ermuntern, auch in diesen schnelllebigen Zeiten hartnäckige Recherche zu pflegen. Er versteht sich zugleich als Aufforderung an Verlags- und Redaktionsleitungen, aufwendige Recherchen möglich zu machen.

1. Preis

Mit dem ersten Preis wurde Franziska Klemenz für ihre Reportage „Und dann kippt es plötzlich" (Sächsische Zeitung, 23.1.2021) ausgezeichnet. „Wie eine Kriegsberichterstatterin beschreibt die Reporterin der Sächsischen Zeitung das verzweifelte Retten und Sterben auf der Intensivstation des Dresdner Universitätsklinikums in der Hochphase der Corona-Pandemie“, heißt es in der Begründung. „Franziska Klemenz ist mit ihrer Reportage ein zeitgeschichtliches Dokument für eine der größten Katastrophen der Gegenwart gelungen.“

2. Preis

Katrin Langhans, Reporterin bei Ippen Investigativ, hat mit „Riskante Dosis" (Buzzfeed, 16.12.2020) den zweiten Preis gewonnen. Gemeinsam mit Eva Schinder und Ann-Kathrin Weber (Bayerischer Rundfunk) hat Langhans einen Medizin-Skandal aufgedeckt, bei dem Ärzte in der Geburtshilfe die Unversehrtheit von Kindern aus Sorglosigkeit aufs Spiel gesetzt haben. „Eine Investigativ-Recherche, mit der Leben gerettet wurde“, so die Begründung für den Preis

3. Preis

Für seine Recherchen zu „So gefährlich sind die Würzburger Corona-Leugner“ (Main-Post, 8.2.2021) wurde Aaron Niemeyer der dritte Preis zuerkannt. Der Autor legte offen, dass sich in den geschlossenen Chat-Kanälen des Würzburger Ablegers von „Eltern stehen auf“ Holocaust-Leugner, Reichsbürger und AfD-Anhänger tummelten. Im Zuge der Recherchen sah sich der Würzburger Landrat gezwungen, von anfänglichen Umarmungsversuchen Abstand zu nehmen. Ein Großteil der Mitglieder kehrte der Gruppen den Rücken. „Ein journalistischer Wirkungstreffer in Hochzeiten von Verschwörungsmythen.“

Würdigung

Eine würdigende Anerkennung sprach die Jury dem Volontärsprojekt der Mittelbayerischen Zeitung aus. Mit „So steht es um die Bahn in Ostbayern“ ging der 13-köpfige Volontärjahrgang seinem selbst gewählten Thema mit einer umfassenden Artikelreihe auf den Grund.

Mehr zum Preis gibt es hier.

In der kommenden Ausgabe der drehscheibe (11/2021) stellen wir die Projekte der Gewinner ausführlich vor.

 

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