Best Practice

Schnell gefragt

von

Peiner Allgemeine Zeitung, Speedvoting

Zuerst veröffentlicht in der drehscheibe 12/2012.
Bundestagswahl 2009

Idee

Ein Zeit-Artikel zum Thema Speeddating brachte Thorsten Pifan, Redakteur der Peiner Allgemeinen Zeitung, 2009 auf die Idee, wie man die Leserschaft in die Berichterstattung vor der Bundestagswahl einbinden könnte. Nach dem Prinzip des „schnellen Verabredens“ brachte er fünf Leser mit den fünf Kandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien für das Peiner Land an einen Tisch. Seine Aktion nannte er „Speedvoting“.

Vorbereitung

Die größte Herausforderung sei es gewesen, einen Termin zu finden. Zum Glück hatte sich die Redaktion, schon bevor die Idee des Speedvoting überhaupt geboren war, um gemeinsame Treffen aller Kandidaten bemüht. „Die fünf Leser haben wir durch ein kleines Bewerbungsverfahren ermittelt, in dem sie ihre politische Richtung angeben mussten“, erklärt Pifan. „Sonst hätten wir am Ende womöglich fünf Sympathisanten einer Partei gehabt.“

Umsetzung

Jeder Leser hatte fünf Minuten Zeit, jedem Kandidaten mit fachlichen Fragen auf den Zahn zu fühlen. Damit sie umfassend über die Gespräche berichten und allen Lesern Informationen über die Kandidaten an die Hand geben konnten, räumte die Zeitung dem Treffen eine ganze Zeitungsseite ein. Mit seiner Kollegin Melanie Stallmann gab Pifan Einblicke, welche Fragen die Leser gestellt und welche Antworten sie von den Politikern erhalten haben. „Wir haben einfach geschaut, welche Gespräche gerade spannend verliefen, und uns dazugesetzt.“ Nach dem Speedvoting interviewten die beiden Redakteure die fünf Leser nochmals: Welcher Politiker war inhaltlich am überzeugendsten, wer war besonders sympathisch? Auch die Kandidaten erhielten die Möglichkeit, sich zum „Schnelltest“ zu äußern.

Nachfrage zur Bundestagswahl 2017

Im Jahr 2013 hat er zu den Landtagswahlen auch ein Speedvoting mit Wählern und Kandidaten gemacht. In dem Jahr haben die Parteien jeweils einen Wähler mitgebracht und so die Meinungsvielfalt gesichert. „Gerne würde ich das Konzept zur Bundestagswahl 2017 wiederholen“, sagt Pifan. „Unter den Lesern nach Teilnehmern zu suchen, erscheint mir aber im Rückblick sinnvoller, da es zusätzlich die Leser-Blatt-Bindung stärkt.“

Thorsten Pifan, Redakteur der Peiner Allgemeinen Zeitung

Thorsten Pifan

Zeitung: Peiner Allgemeine Zeitung
Tel.: 05171 - 40 61 41
Mail: t.pifan@paz-online.de

Veröffentlicht am

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Kommentieren

Bei den mit Sternchen (*) markierten Feldern handelt es sich um Pflichtfelder.