Internetwerkstatt

GIFs selbst gestalten

von

aus drehscheibe 02/2019

Nummer 02/2019

Dateien im grafischen Austauschformat – noch nicht gehört? Aber schon gesehen! Es geht um das Graphics Interchange Format – kurz GIF, das online als Animation angezeigt wird. Denn ein GIF kombiniert einzelne Bilder in einer Datei und wirkt wie ein Video, das maximal zehn Sekunden dauert und in Endlosschleife läuft.

Seit Netzwerke wie Facebook und Twitter oder Messenger-Dienste wie WhatsApp und Telegram das Dateiformat für die  „Wackelbilder“ integriert haben, sind GIFs sehr beliebt. Bereits im Jahr 2012 haben die Oxford Dictionaries den Begriff „GIF“ zum Wort des Jahres in den USA gekürt – und zwar mit der Begründung: „GIF hat sich von einem Medium für popkulturelle Internetthemen zu einem Werkzeug mit ernsthaften Anwendungsmöglichkeiten in Forschung und Journalismus entwickelt.“

Journalisten können GIF-Dateien nutzen, um Themen visuell zu ergänzen und zu erläutern, ohne aufwendig Videos zu drehen. Und es empfiehlt sich, die GIF-Dateien selbst herzustellen, einerseits, um die Urheberrechte am verwendeten Material zu besitzen, und andererseits, um die Animationen mit lokalen Motiven zu bestücken.

Baukasten für GIFs

GIF-Dateien lassen sich mit diversen Online-Tools sehr schnell und sehr einfach produzieren, denn man benötigt nur mehrere Fotos oder Grafiken, die zu Animationen zusammengefügt werden. Das erledigt der GIF Maker auf der Website www.gif-erstellen.com. Das kostenlose Online-Tool bietet die grundlegenden Funktionen, um GIF-Dateien zu bauen, und hat einige Vorteile: Das Menü ist auf Deutsch verfügbar, das Wasserzeichen kann deaktiviert werden, und fertige GIFs lassen sich speichern. Auch eine Registrierung ist nicht nötig: Über den Button „Bilder auswählen“ lädt man das Material hoch, das per GIF zusammengefügt werden soll. Automatisch wird eine animierte Vorschau des GIFs generiert, indem die einzelnen Bilder nacheinander ablaufen. Es ist möglich, später noch Bilder zu ergänzen, zu entfernen oder die Reihenfolge zu ändern. Zusätzlich kann man eintragen, wie lang die Bilder sichtbar sind, und zwar in 100-Millisekunden-Schritten, sodass sich GIF-Dateien mit maximal 100 Elementen herstellen lassen. Schließlich kann man noch die Größe des GIFs definieren. Mit einem Klick auf „GIF erstellen“ wird die fertige Datei angezeigt, die nun gespeichert oder per Link veröffentlicht werden kann.

Mit der Option „YouTube zu GIF“ lassen sich auch Videos in eine GIF-Datei verwandeln. Dazu muss man zunächst den Link zum gewünschten YouTube-Video einfügen, das dann angezeigt wird. Mit Schiebereglern lassen sich nun der Start und die Dauer für das GIF auswählen. Mit der „Vorschau“ kann der gewählte Ausschnitt geprüft und schließlich mit „GIF erstellen“ produziert werden.

GIF me more

Bei www.gif-erstellen.com muss man auf zusätzliche Funktionen bei der Gestaltung von GIF-Dateien verzichten, die zum Beispiel GIF-Suchmaschinen wie Giphy bieten. Auch dort können die Dateien kostenlos und ohne Registrierung produziert werden, allerdings mit einem englischen Menüund der automatischen Speicherung in der Datenbank, sodass alle Nutzer die GIFs finden und verwenden können.

Bei Giphy führt der Button „Create“ zum GIF Maker, dessen grundlegende Schritte ähneln der Produktion bei www.gif-erstellen.com, zusätzlich aber können die Dateien mit animierten Texten und Stickern sowie farblichen Filtern und eigenen Zeichnungen gestaltet werden. Zum Schluss werden die fertigen GIFs in die Datenbank von Giphy geladen und können dann per Link oder Embed Code im Internet verbreitet werden. Ein Download ist nicht möglich.

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Christina Quast

Autorin

Christina Quast schreibt als freie Journalistin über digitale Tools und Themen. Sie gibt auch Seminare für Journalisten und ist seit Mitte 2018 für den Blog Journalisten-Tools.de verantwortlich.

Mail: c_q@about.me
Internet: www.about.me/C_Q

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