Internetwerkstatt

Neu auf Facebook und Twitter

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Nummer 7/2016

Die beiden Netzwerke führen ständig neue Funktionen ein. Wir haben die wichtigsten Neuigkeiten für Redaktionen zusammengetragen.

Neu bei Facebook

Live-Video

Die Apps Meerkat und Periscope haben Livestreams zum Trend gemacht – und auch Facebook bietet nun Live-Videos. Die Funktion ist in der Facebook-App für private Profile und Fanseiten, also auch für Journalisten und Redaktionen, verfügbar, sodass man mit einem Fingertipp live senden kann. Um öffentliche Livestreams zu finden, hat Facebook den Menüpunkt „Live-Video“ in die linke Spalte der Startseite aufgenom- men. Dort sind auf einer Weltkarte alle aktiven Livestreams markiert. Damit ist Live-Video eine neue Material-Quelle für Journalisten.

Bots for Messenger

(Medien)-Firmen können Facebook-Mitglieder zusätzlich über den Messenger erreichen, denn es wurden Chatbots für Fanseiten freigeschaltet. Ein Chatbot kann von Facebook-Mitgliedern angeschrieben werden und antwortet automatisch – zum Beispiel, wie das Wetter wird, wann der nächste Zug fährt oder welche Produkte im Online-Shop zu den Kundenwünschen passen. Einige Medien nutzen Chatbots, um Beiträge entsprechend der eingegebenen Interessen oder Stichworte im Messenger anzuzeigen oder um regelmäßig neue Nachrichten zu einem Thema zu liefern. Rund um die Chatbots im Messenger will Facebook auch bald Werbung – genannt „sponsored messages“ – zulassen.

Instant Articles

Schon vor einiger Zeit hat Facebook eine Option für sogenannte Publisher vorgestellt, die Beiträge als Instant Articles direkt in der Facebook-App anzeigt. Bisher sind die Instant Articles nur für ausgewählte Publisher verfügbar gewesen. Aber nun ist die Funktion für alle Medienverlage und publizierenden Mitglieder zugänglich, um ihre Artikel für Facebook zu optimieren und direkt in der App verfügbar zu machen.

Neu bei Twitter

Neue Homepage

Kurz vor dem 10. Geburtstag hat Twitter in Deutschland und weiteren Ländern die statische Startseite in ein Online-Magazin verwandelt. Zu verschiedenen Themen werden – angepasst ans Land – aktuelle und beliebte Tweets angezeigt, ohne dass eine Anmeldung nötig ist. Außerdem: Die umfangreiche Suche, die sonst über eine eigene URL zu erreichen war, ist nun als Lupensymbol auf der neuen Homepage vertreten. Für Redaktionen eine wichtige Funktion, um nach Tweets und Live-Material zu recherchieren – ebenfalls ohne Anmeldung.

Neue Tweet-Funktionen

Seit Jahresbeginn ist es möglich, Tweets mit einer Umfrage zu versehen. Dazu kann eine Auswahl mit maximal vier Antworten am Tweet angehängt werden und die Dauer der Umfrage zwischen fünf Minuten und sieben Tagen definiert werden. So können Redaktionen schnell nach Meinungen fragen – und beispielsweise ihre Nutzer über Themen oder Überschriften ab- stimmen lassen. Und noch eine gute Nachricht für Journalisten: Demnächst wird Twitter die Optionen „Retweet“ und „Quote Tweet“ für die eigenen Tweets freischalten. Dann können Medien wichtige Nachrichten mit einem Klick auf den „Retweet“-Button wiederholen oder die Funktion „Quote Tweet“ dazu nutzen, um schon veröffentlichte Tweets zu korrigieren. Denn bei „Quote Tweet“ wird der ursprüngliche Tweet direkt sichtbar an einen neuen Tweet angehängt, der Platz für Ergänzungen, Kommentare oder Korrekturen bietet.

Mehr Content

In der Diskussion, ob das 140-Zeichen-Limit für Tweets abgeschafft wird, hat Twitter einen Kompromiss angekündigt. Bald werden nicht mehr alle Zeichen in einem Tweet mitgezählt. So sollen hinzugefügte Fotos, Videos, Tweets, Links und Umfragen keine Zeichen mehr kosten. Bei Antworten wird auch der Twittername des Gesprächspartners nicht mehr gezählt. Das bedeutet für Journalisten: In Tweets ist mehr Platz für Nachrichten und Dialoge, die sich mit zusätzlichem Material ergänzen lassen.

Christina Quast

Autorin

Christina Quast lebt als freie Journalistin im Ruhrgebiet und ist auf Twitter spezialisiert. Sie gibt auch Social-Media-Seminare und organisiert Barcamps.
Mail: c_q@about.me
Internet: www.about.me/C_Q

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