Internetwerkstatt

Teamwork mit Tafel

von

aus drehscheibe 08/2020

Eine weiße Wandtafel, auf der man mit speziellen Stiften schreiben und zeichnen kann – so erklärt der Duden ein Whiteboard. Solche gestaltbaren Tafeln gibt es nicht nur analog in Büros und Seminaren, sondern auch als digitales Werkzeug: Journalisten können Whiteboards verwenden, um aus dem Homeoffice oder über Redaktionsstandorte zusammenzuarbeiten – beispielsweise, um Ideen zu sammeln, Arbeitsschritte zu dokumentieren, Projekte zu planen oder Produkte zu entwickeln.

Ein kostenloses Online-Whiteboard ist Jamboard von Google, für das Tool benötigt nur eine Person ein Google-Konto, um Boards zu erzeugen. Alle anderen Redaktionsmitglieder können sich über einen geteilten Link auch anonym beteiligen. Auf der Jamboard-Startseite findet sich rechts unten in der Ecke ein Plus-Button, um ein eigenes Whiteboard zu erstellen; später sind auf der Startseite auch alle sogenannten Jams aufgelistet, an denen man mitgearbeitet hat.

Whiteboard gestalten und verwalten

Ein neues Whiteboard ist zunächst eine weiße Fläche auf dem Bildschirm mit zwei Menüs: Das Board kann man mit der oberen Menü­leiste verwalten und mit der linken Menüleiste gestalten. Zunächst lässt sich das Whiteboard benennen, und per Pfeiltasten ist es möglich, auch weitere Tafelflächen hinzuzufügen – ein Vorteil gegenüber analogen Wandtafeln, wenn der Platz knapp wird. Für jede Tafelfläche kann man einen individuellen Hintergrund auswählen: weiß, blau, schwarz, Punkte, Linien, Kästchen oder Millimeterpapier. Und zuletzt lassen sich einzelne Tafeln auch löschen oder duplizieren, wenn sie nicht mehr benötigt werden oder als Vorlage fungieren sollen.

Für die Beschriftung des Whiteboards bietet das linke Menü verschiedene Optionen wie Stift, Filzstift, Textmarker und Pinsel und eine begrenzte Farbpalette mit sechs gut unterscheidbaren Farben. Schreiben und zeichnen kann man auf dem Whiteboard per Maus oder Touch. Wenn das nicht gelingt, findet sich auch ein Radiergummi im Menü. Zudem lassen sich bunte Notizen – ähnlich wie Post-its – auf das Whiteboard „kleben“ und mit der Tastatur betexten. Oder man kann vorhandene Bilder hinzufügen, die vom eigenen Gerät oder aus den Google-Diensten Bildersuche, Drive und Fotos stammen. Der Mauszeiger dient dazu, Notizen und Bilder zu verschieben, zu skalieren und zu drehen; über das eingeblendete Drei-Punkte-Menü können diese Elemente auch gelöscht, bearbeitet oder dupliziert werden. An letzter Stelle gibt es einen Laser-Pointer, um die Inhalte des Whiteboards zu präsentieren, denn sichtbar wird eine rote Linie, die automatisch verblasst.

Whiteboard bearbeiten oder betrachten 

Jedes Whiteboard kann mit dem „Freigeben“-Button für weitere Redaktionsmitglieder entweder zum Betrachten oder zum Bearbeiten zugänglich gemacht werden. Die Freigabe ist für definierte Personen und Gruppen (mit Google-Konto) oder für alle Menschen, die den Link haben, möglich. Fertige Whiteboards kann man vollständig als PDF herunterladen, einzelne Tafelflächen lassen sich als Bild im PNG-Format speichern. Zudem ist Jamboard von Google nicht nur im Browser verfügbar, sondern auch als App für Android und iOS.

Miro 

Eine Alternative zu Jamboard ist das Tool Miro, das in der Basisversion auch für maximal drei Whiteboards dauerhaft kostenlos ist, aber eine Anmeldung von allen mitarbeitenden Redaktionsmitgliedern erfordert – per Mail, Google, Facebook, Slack oder Office 365. Dafür bietet Miro auch mehr Funktionen, zum Beispiel gibt es zahlreiche Vorlagen, Formen, Pfeile und Rahmen für die Gestaltung und fertige Whiteboards können in die eigene Website eingebettet werden. Auch die Farbpalette und der Datei-Upload sind umfangreicher als bei Jamboard. Und natürlich kennt auch der Duden digitale Whiteboards, „über die Texte und Bilder sowohl wiedergegeben als auch mit besonderen Stiften oder dem Finger eingegeben werden können“.

Links

Hier geht’s zu Jamboard: www.jamboard.com

Und hier zu Miro

Christina Quast

Christina Quast

berichtet als freie Journalistin über digitale Tools und Themen und ist seit Mitte 2018 für den Blog „Journalisten Tools“ verantwortlich. Für Journalisten gibt sie auch Seminare und organisiert Barcamps.

Mail: quast@journalisten-tools.de
Internet: www.journalisten-tools.de

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