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Bürokratische Hürden

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Eine Mutter hält ihr Neugeborenes im Arm. Im Hintergrund ist ein Rathaus zu sehen.
Eltern aus dem Jemen haben es oft nicht leicht, eine Geburtsurkunde für ihr Baby zu beantragen. (Foto: Screenshot Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag)

Werden Kinder jemenitischer Eltern in Deutschland diskriminiert? Eine Volontärin des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags geht der Frage nach.

Idee
Die deutsche Botschaft in Sanaa, in Jemen, musste 2015 schließen – eine Entwicklung, die weitreichende Folgen für Menschen in Deutschland hat – genauer genommen für Eltern. Sie können keine Geburtsurkunde für ihr Baby beantragen. In einem Text für den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag geht Volontärin Michelle Ritterbusch auf das Thema ein und der Frage nach: Werden
Kinder jemenitischer Eltern diskriminiert? Der Vorwurf stand im Raum, nachdem in den Sozialen Netzwerken hitzig über das Thema diskutiert wurde.

Recherche
Wie Ritterbusch erzählt, sei das Thema bei einer Ratsversammlung in Rendsburg vom Stadtpräsidenten angesprochen worden. Die Volontärin erkundigte sich bei der Pressesprecherin zu den genauen Hintergründen und fand heraus, dass dahinter keine systematische Diskriminierung stecke, sondern in der Regel fehlende Unterlagen der Eltern das Problem sind. Denn um eine Geburtsurkunde beantragen zu können, müssen Eltern einige Unterlagen vorlegen. Bei Menschen aus dem Ausland muss die deutsche Behörde die Glaubwürdigkeit der Unterlagen prüfen. Nachdem die deutsche Botschaft in Jemen geschlossen wurde, ist die Legislation der Dokumente nicht möglich, auch jemenitische Eltern mit deutscher Staatsbürgerschaft haben das Problem.

Thema
„Es ist davon auszugehen, dass es diese Probleme nicht nur in Rendsburg gibt“, sagt Ritterbusch. „Zumal ich jetzt von einer Quelle gehört habe, dass die Städte unterschiedlich mit dem Thema umgehen.“ Eine Recherche dazu stehe allerdings noch aus.

drehscheibeTipp
„So viel Papierkram“: Die Redaktion begleitet Menschen verschiedener Herkünfte auf ihrem Weg zum Amt. Vor welchen Hürden stehen sie? Wo könnte die Kommunikation besser sein? Serie.

Michelle Ritterbusch

ist Volontärin des SHZ. E-Mail: rit@shz.de

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