Lokalzeitungen gewinnen den Nannen-Preis

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Screenshots der Aachener Zeitung (links) und der Nordwest-Zeitung.

Zwei Lokalzeitungen wurden mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet: Die Nordwest-Zeitung (Oldenburg) gewann in der Kategorie Dokumentation, die Aachener Zeitung in Lokale Investigative Leistung. Die beiden Redaktionen haben sich damit gegen gewichtige überregionale Konkurrenz durchgesetzt – gegen Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung und gegen den Tagesspiegel, die FAZ und die Berliner Zeitung. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!

Der Nannen-Preis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Journalisten in Deutschland. Seit 2005 wird er jährlich verliehen. Die Stifter des Preises sind das Magazin Stern und das Verlagshaus Gruner und Jahr. In der Jury sitzen Journalisten, Autoren, Chefredakteure und Fotografen.

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  • Nordwest-Zeitung: Die Oldenburger Journalisten Karsten Krogmann und Christian Ahlers haben die Jury mit ihrer Multimedia-Reportage „Die Akte Högel“ überzeugt. Darin arbeiten die beiden die Mordserie des ehemaligen Krankenpflegers Niels Högel auf, der 106 Menschen getötet hat. Krogmann wird in der Nordwest-Zeitung mit den Worten zitiert: „Die Auszeichnung bestätigt, dass auch lokale Medien engagierten und anspruchsvollen Journalismus bieten.“ Für ihn und Ahlers ist es gemeinsam die zweite bedeutende Auszeichnung. Für ihre Multimedia-Reportage „Dangast – Das gespaltene Dorf“ erhielten sie bereits den Deutschen Lokaljournalistenpreis. Krogmann ist außerdem Träger des Theodor-Wolff-Preises. Hier geht es zur Reportage.
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  • Aachener Zeitung: Die beiden Redakteure Stephan Mohne und Oliver Schmetz haben den Nannen-Preis in der Kategorie Investigation/Lokal erhalten. Wie die Aachener Zeitung berichtet, hatten Mohne und Schmetz in einer Artikelserie dubiose Karrieren von Personalräten bei der Stadt Aachen sowie der Städteregion aufgedeckt. Diese hatten offenbar Beförderungen erhalten, die deutlich über den gesetzlich erlaubten liegen. Aufgrund der Berichterstattung habe die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue aufgenommen. In einem Artikel zur Preisverleihung wird der Chefredakter Thomas Thelen zitiert: „Das ist eine wirklich tolle Belohnung für die Arbeit, die besonders im investigativen Bereich nicht immer einfach ist.“ Gerade dieses Aufdecken von Missständen, Skandalen und Affären, bei denen es um Geld der öffentlichen Hand gehe, gehöre aber zur Kernaufgabe des lokalen und regionalen Journalismus. Hier geht es zu einem der Artikel.

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