Ideensammlung

Stimmabgabe hinter Gittern

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Laut dem Strafvollzugsgesetz müssen Inhaftierte bei der Wahl unterstützt werden. (Foto: AdobeStock/philipk76)
Laut dem Strafvollzugsgesetz müssen Inhaftierte bei der Wahl unterstützt werden. (Foto: AdobeStock/philipk76)

Wenn in Deutschland Wahlen stattfinden, zählt die Stimme eines jeden Wahlberechtigten – auch die von deutschen Staatsbürgern im Strafvollzug. Nur den allerwenigsten wird das aktive Wahlrecht entzogen. Laut dem Strafvollzugsgesetz müssen Inhaftierte bei der Wahl unterstützt werden. Allerdings verlieren Gefangene automatisch das passive Wahlrecht – das Recht gewählt zu werden –, wenn sie zu einem Verbrechen mit einer Freiheitsstrafe von über einem Jahr verurteilt wurden. Derzeit werden noch wenige Zahlen zur Wahlbeteiligung oder zum Wahlinteresse von Insassen erhoben. Das Thema bietet deshalb die Möglichkeit, vielfältig aufgegriffen zu werden. Wir geben Tipps, Beispiele aus dem Lokalen und Infomationsangebote zum Thema.

Tipps für die Umsetzung:

  • Wahlsonntag: Ein Reporter besucht die regionale Justizvollzugsanstalt am Wahlsonntag. Der Erfahrungsbericht zeigt, welche Angebote Insassen nutzen und wie Gefängnismitarbeiter eine faire Wahl garantieren.
  • Stimmungsbild: Eine Umfrage unter den Gefangenen der JVA in der Region: Welches politische Klima herrscht im Gefängnis? Wie informieren sich gefangene über politische Prozesse?
  • Porträt-Serie: Die Redaktion porträtiert in einer Serie ehemalige Häftlinge und diejenigen, die bis zu ihrem Lebensende in Haft bleiben. Welche Probleme und Möglichkeiten gibt es, sich politisch während und nach der Haft zu engagieren? Dazu ein Gedankenexperiment: „Wenn ich König von Deutschland wär“: Die (Ex-)Häftlinge erzählen, für welche politischen Themen sie brennen.
  • Podcast: Die Lokalredaktion startet in Kooperation mit der regionalen JVA einen Podcast. Ein Reporter beleuchtet das Leben hinter Gittern mit wechselnden Gesprächspartnern aus dem Gefängnis und Experten.
Screenshot des Artikels der Badischen Neuesten Nachrichten.
Mit Klick aufs Bild gelangen Sie zum Artikel der Badischen Neuesten Nachrichten.

Ein Blick in die Lokalzeitungen:

  • Die Badischen Neuesten Nachrichten (Karlsruhe) besuchen die JVA in der Region und zeigen, wie Wahlen im Gefängnis ablaufen und weshalb sich so wenige für Parteipolitik interessieren. Hier geht's zum Artikel.
  • Das Main-Echo (Aschaffenburg) untersucht, wie die Gefängnisinsassen aus der Region bei der Kommunalwahl ihre Stimme abgeben können. Hier geht's zum Artikel.
  • Die Rheinische Post (Düsseldorf) spricht anlässlich der Bundestagswahl 2017 mit einem Häftling über die Wahlbeteiligung im Gefängnis. Hier geht's zum Artikel
  • Die taz (Berlin) porträtiert einen Insassen, der zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der Artikel schildert seine Beweggründe, zur Wahl zu gehen. Hier geht's zum Artikel.
Mit Klick aufs Bild gelangen Sie zur Website des Projekts „Knast-Post“.
Mit Klick aufs Bild gelangen Sie zur Seite von „Knast-Post“.

Seiten für mehr Informationen:

  • Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden bietet im Rahmen der Ausstellung „Im Gefängnis. Vom Entzug der Freiheit“ einen virtuellen Rundgang durch ein Gefängnis an. Dazu gibt es das Projekt „Knast-Post“. Hier können Menschen in Kontakt mit Insassen treten, die Ihnen Antworten auf ihre Fragen geben. Hier geht's zum Blog.
  • Wie schreibt man einem Gefangenen? Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte gibt Tipps und Antworten hierzu auf ihrer Website. Hier geht's zur Website.
  • In einem Interview im Medium Magazin beschreibt ein Journalist, wieso es sich für andere Reporter und Reporterinnen lohnt, in Gefängnissen zu recherchieren. Hier geht's zum Artikel.
  • Wie sieht redaktionelle Arbeit in einer Justizvollzugsanstalt aus? Wer sich hierfür interessiert, kann mehr dazu im Artikel von Übermedien.de nachlesen. Hier geht's zum Artikel.

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