Das Super-Jubiläumsjahr

10.11.2008–14.11.2008

Erinnerungstage der Nation und wie gehen Journalisten damit um?

60 Jahre Gründung der beiden deutschen Staaten, 20 Jahre Mauerfall und neu gewonnene Einheit – das ist Geschichte mit vielen Geschichten. Das kommende Jahr wird geprägt sein von Feierstunden, Ausstellungen und Diskussionsrunden, die sich ausgiebig in den Medien widerspiegeln werden. Diese sechs Jahrzehnte sind eine Fundgrube für lokale Geschichten. Das Modellseminar soll Lust auf den Umgang mit diesen Themen machen sowie Ansätze und Methoden aufzeigen, um unseren Lesern Zeitgeschichte lebendig zu vermitteln.

Programm

Inputreferate

  • Ist die Mauer wirklich weg? – Ein Streitgespräch zwischen Jörg Schönbohm (CDU), Innenminister von Brandenburg, und Lothar Bisky, Parteivorsitzender Die Linke. Moderation: Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.
  • Lasst (F)Akten sprechen – Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, über den Umgang mit brisanten Dokumenten und die Notwendigkeit sich mit schwierigen Seiten der Geschichte auseinanderzusetzen.
  • Eine Geschichtsstunde mit Prof. Dr. Edgar Wolfrum, Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Historisches Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
  • Popularisierung der Geschichte im Fernsehen: Ulrich Brochhagen, Redaktion Zeitgeschehen des MDR.
  • Vorsicht mit Zeitzeugen! – Der Psychotherapeut Michael von Cranach über Chancen und Risiken der Zeitzeugen-Befragung.
  • "Wir armen Deutschen" – Geschichtsbilder in den Medien: Prof. Dr. Karl Christian Führer, Department für Geschichtswissenschaften, Universität Hamburg.
  • Noch ist Deutschland nicht verloren: Krzysztof Wojciechowski, Leiter Kollegium Polonicum, Słubice/Polen.

Arbeitsgruppe 1: Eine Nation, zwei Wege – Staatengründungen 1949 bis 1989

Das Wunder von Bern, der Mauerbau, die 68er, der Prager Frühling: Auch wenn die Geschichte 40 Jahre in getrennten Bahnen verlief, die großen Ereignisse haben auf beiden Seiten ihre Eindrücke hinterlassen. Diese Arbeitsgruppe will aufzeigen, dass es sich für eine Lokalredaktion lohnt, diesen Spuren in den Lebenslinien ihrer Leser
und in ihrem Verbreitungsgebiet nachzugehen.

Arbeitsgruppe 2: Ein Volk, zwei Mentalitäten – 1989 und die Folgen

Wo ist die Zeit bloß geblieben? Vor 20 Jahren fiel die Mauer. In den Köpfen stehen ihre Fragmente immer noch. Diese Gruppe sucht nach Möglichkeiten, Euphorie und Enttäuschung in den Städten und Gemeinden sowie positive wie negative Entwicklungen in Lebensläufen spannend ins Blatt zu heben.

Arbeitsgruppe 3: Tränen genügen nicht – Vom kreativen Umgang mit Zeitzeugen

Ohne bewegende Berichte von Zeitzeugen bleibt Geschichte im Lokalteil öde Chronik. Doch menschliche Schicksale zu ergründen, ohne zu verschweigen, zu verbrämen oder in tränenreichen Rührstücken zu enden, ist anspruchsvolles journalistisches Handwerk. Kniffe, Strategien und neue Wege im Umgang mit Menschen, die Geschichte mitgestaltet haben, erarbeitet diese Gruppe.

Arbeitsgruppe 4: Alte Geschichten, neue Wege – Ungewöhnliche Zugänge zu historischen Themen

Historische Serien und ihre Zusammenfassung in Buchform sind Pflichtprogramm bei zahlreichen Tageszeitungen. Diese Gruppe sucht nach neuen Ansätzen jenseits von Augenzeugenberichten und Gedenktagslyrik. Gefragt sind innovative Darstellungsformen, die auch multimediale Elemente umfassen.

Veranstalter

Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Bonn
Fachbereich Multimedia/Lokaljournalistenprogramm

Seminarleitung

Michael Bechtel, freier Journalist, Redaktionsbüro QN, Bad Honnef
Sandra Daßler, Redakteurin, Tagesspiegel, Berlin

Arbeitsgruppenleitung

Dr. Roland Flade, Newsdesk-Redakteur der Main-Post, Würzburg
Günter Knoll, Ressortleitung Region, Süddeutsche Zeitung, München
Michael Kothe, Redaktionsleiter, Wolfsburger Nachrichten, Wolfsburg
Karin Rieck, Redakteurin, Leipziger Volkszeitung, Delitzsch

Tagungsreader

Robert Domes, freier Journalist und Autor, Irsee

Zielgruppe

Das Modellseminar richtet sich an Lokalredakteurinnen und Lokalredakteure von Tageszeitungen.

Kosten

Die Seminargebühr beträgt 120 Euro und ist am Anreisetag im Tagungshaus zu bezahlen. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung übernimmt die bpb. Fahrtkosten werden nicht erstattet.

Konzept

Die Modellseminare der bpb sind angelegt als länger andauernde Redaktionskonferenzen mit Gästen. Sie bieten einen fünftägigen Erfahrungsaustausch mit Lokalredakteurinnen und Lokalredakteuren von Tageszeitungen. Die Journalistinnen und Journalisten erarbeiten in den Seminaren praxisnahe Konzepte. Die Modellseminare sind wichtiger Bestandteil des Lokaljournalistenprogramms der bpb.

Tagungsort

Kardinal Schulte Haus
Overather Straße 51-53
51429 Bergisch Gladbach
Tel.: (02204) 408-0
Fax:  (02204) 408-697
www.k-s-h.de

Noch Fragen? Infos bei

Berthold L. Flöper/bpb
Tel.: (0228) 99515-558
floeper@bpb.de

Ort: Bergisch-Gladbach

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