Redaktionskalender
Historische Ereignisse und Aktionstage – mit Tipps für Umsetzungen in der Lokalredaktion, immer einen Monat im Voraus.
Geburtstag von Adalbert Stifter
220 Jahre – Einer der bedeutendsten Autoren des Biedermeier: Adalbert Stifter. Typisch für seine Werke sind Naturschilderungen, die ihm auch den Ruf einbrachten, eine Art Heimatdichter zu sein. Andere wie Karl Kraus oder Nietzsche indes bewunderten seine literarische Kraft. Bedeutend sind seine Novellen und Erzählungen, die meist in Böhmen oder Österreich spielen, und sein großer Roman „Der Nachsommer“, in dem eine naturnahe, menschliche Ordnung dargestellt wird. Stifter starb am 28. Januar 1868 in Linz. |
EXTRA-TIPPGibt es eine Stifter-Renaissance? Lehrkräfte, Buchhändler und Autorinnen und Autoren befragt. |
Tag der Bibliotheken
Sie sind Orte der Bildung und Kultur: Bibliotheken. Um auf ihren Wert aufmerksam zu machen, rief Richard von Weizsäcker am 24. Oktober 1995 diesen Aktionstag ins Leben. Das Datum geht auf die Gründung der ersten deutschen Stadtbibliothek in Sachsen zurück. |
EXTRA-TIPPWerden Bibliotheken in der Zukunft aussterben? Die Redaktion spricht mit einem Bibliothekar oder einer Bibliothekarin. Welche besonderen Bände haben sie im Bestand? Und Dauerbesucher befragt: Was treibt sie in die Bib? |
Geburtstag von Johann Strauß (Sohn)
200 Jahre – Er ist der Walzerkönig: Johann Strauß. Geboren wurde der Komponist am 25. Oktober 1825 in Wien als Sohn des gleichnamigen Vaters. Bereits früh zeigte sich sein Talent. Mit Werken wie „An der schönen blauen Donau“ oder dem „Kaiserwalzer“ wurde Strauß weltberühmt. Er starb am 3. Juni 1899 in Wien. |
EXTRA-TIPPZu Besuch in der Tanzschule: Ein Redakteur lernt den Walzer und schreibt darüber. Dazu: Welche Tänze sind derzeit angesagt in Tanzschulen und -vereinen? Oder: „Darf ich bitten?“: Wer tanzt den schönsten Walzer? Leser senden Video-Aufnahmen ihrer Performance ein. |
Tag der Intergeschlechtlichkeit
Intergeschlechtliche Menschen werden mit körperlichen Merkmalen geboren, die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind. Der 26. Oktober erinnert mit dem Intersex Awareness Day an ihren Kampf für Sichtbarkeit und Selbstbestimmung. Außerdem setzt er sich gegen medizinische Eingriffe im Kindesalter ein, die nicht notwendig sind. |
EXTRA-TIPPPorträt einer intergeschlechtlichen Person: Mit welchen Diskriminierungen hat sie Tag für Tag zu tun? Wie ist die Person damit aufgewachsen? Und: Solidarität zeigen: Welche Initiativen gibt es in der Region, die intergeschlechtliche Menschen unterstützen? |
Tag des audiovisuellen Erbes
Die Unesco verabschiedete im Jahr 1980 eine „Empfehlung zum Schutz und zur Erhaltung bewegter Bilder“. 2005 erklärte die Organisation den 27. Oktober zum Tag des audiovisuellen Erbes. Viele Zeugnisse der jüngeren Geschichte finden sich in Bild-, Ton- oder Videoaufnahmen, die für kommende Generationen erhalten werden sollen. |
EXTRA-TIPPVersteckte Schätze: Die Redaktion sucht nach den ältesten Filmaufnahmen der Stadt oder der Region und stellt sie vor. Dazu ein Gespräch mit einem Heimatforscher, der die Aufnahmen einordnet. Außerdem nachgefragt bei Museen oder Kommunen: Wie sichern sie Filme oder Audio-Datei vor der Zerstörung, etwa durch Hochwasser etc.? Und eine Serviceseite: Wo hin mit den alten Filmen und Dokumenten aus Privatbesitz? Wie werden sie ordnungsgemäß entsorgt? |
Welt-Polio-Tag
Der Welt-Poliotag fällt auf den Geburtstag des US-amerikanischen Bakteriologen Jonas Salk. Er entwickelte den Impfstoff gegen die Kinderlähmung, auch Polio (abgeleitet von Poliomyelitis) genannt. Im Jahr 1998 wurde der Welttag von der Unicef und der World Health Organisation ins Leben gerufen und wird seither jährlich am 28. Oktober begangen. Die Bevölkerung soll über die Folgen einer Polio-Infektion aufgeklärt und zu Auffrischungsimpfungen ermuntert werden. |
EXTRA-TIPPPorträts: Erwachsene, die an Kinderlähmung erkrankt waren, berichten über ihre Erfahrungen. Dazu: Wie nötig ist eine Auffrischung der Impfung? Wann wird sie empfohlen? Nachgefragt beim Gesundheitsamt. |
Luther hält erste Messe auf Deutsch
500 Jahre – Es war ein revolutionäres Ereignis: Am 29. Oktober 1525 hielt Martin Luther in der Stadtkirche in Wittenberg die erste Messe in deutscher Sprache. Grundlage bildet die von ihm verfasste „Deutsche Messe und Ordnung des Gottesdienstes“. Zum ersten Mal wurde beim Abendmahl auch Brot und Wein an alle Gläubigen ausgeteilt. Bislang hatte meist nur der Priester Wein erhalten. Der Tag stellt eine wichtige Wegmarke der Reformation dar. |
EXTRA-TIPPGespräch mit Geistlichen: Wie viel Latein wurde früher in den Messen gesprochen? Was hat sich an den Gottesdiensten verändert in den letzten Jahrzehnten? Und eine Debatte: Brauchen wir mehr Säkularisierung? Nachgefragt bei Atheisten und Gläubigen. |
Weltspartag
Der Weltspartag findet eigentlich am 31. Oktober statt. Auf dieses Datum fällt jedoch auch der Reformationstag, der in einigen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ist. Weil Kinder traditionell am Weltspartag ihr Erspartes auf die Banken und Sparkassen bringen, wird der Tag hierzulande auf den letzten Arbeitstag vor dem 31. Oktober vorverlegt. Dieses Jahr ist das der 30. Oktober. |
EXTRA-TIPPUmfrage in der Fußgängerzone: Schafft man es angesichts der Inflation noch, ein bisschen was zur Seite zu legen? Und: „Opas Sparstrumpf vs. moderne Anlage-Apps: Sparmethoden im Generationenvergleich“: Die Redaktion interviewt Vertreter unterschiedlicher Generationen zum Thema Sparen und Geldanlegen. |
Halloween
Füllt die Süßigkeitenvorräte auf, es ist wieder Halloween! Ursprünglich stammt der Brauch aus Irland, über Amerika fand er seinen Weg nach Deutschland. Die Kirchen kritisieren allerdings den Halloween-Kult und verweisen auf die religiösen Feiern zum Reformationstag, zu Allerheiligen und Allerseelen, die mehr und mehr in Vergessenheit geraten. |
EXTRA-TIPPGänsehaut garantiert: Die Redaktion stellt mysteriöse Grusel-Orte in der Region vor. |
Allerheiligen
Ein stiller Feiertag, der Raum für Erinnerung und innere Einkehr schafft: Am 1. November, an Allerheiligen, gedenken Menschen christlichen Glaubens den Heiligen. In katholischen Gebieten ist es Brauch, auf den Friedhof zu gehen und der Verstorbenen zu gedenken. Allerheiligen ist in diesen Gegenden ein gesetzlicher Feiertag. Es dürfen dort keine Tanzveranstaltungen abgehalten werden, und laute Musik ist verboten.. |
EXTRA-TIPPBesuch in einer Friedhofsgärtnerei: Was passiert mit Gräbern, die verwildern? Wer kümmert sich um sie? Dazu: Welche Gestecke sind an Allerheiligen üblich? Und: Ein Pfarrer aus der Region erläutert die Bedeutung des Feiertages. Außerdem wird erklärt, wie sich die Bräuche im Laufe der Zeit verändert haben. Außerdem: „An wen denkst du heute?“: Die Redaktion startet eine kurze Um- frage oder einen Social-Media-Aufruf und bittet Leserinnen und Leser, Erinnerungen an Verstorbene zu teilen, anonym oder namentlich. Die Einsendungen werden auf einer Sonderseite gedruckt. |