Redaktionskalender

Historische Ereignisse und Aktionstage – mit Tipps für Umsetzungen in der Lokalredaktion, immer einen Monat im Voraus.

Welt-Aids-Tag

Aufklärung statt Ausgrenzung: Unter diesem Motto steht auch dieses Jahr der Welt-Aids-Tag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihn im Jahr 1988 ins Leben gerufen, seitdem wird er jedes Jahr am 1. Dezember begangen. Etwa 38 Millionen Menschen weltweit sind mit HIV infiziert. Am Welt-Aids-Tag wird zur Solidarität mit Betroffenen aufgerufen und über Präventionsmaßnahmen aufgeklärt.

EXTRA-TIPP

Gespräch mit Forscherinnen und Forschern: Wie wahrscheinlich ist es, dass es bald einen Impfstoff gegen HIV gibt? Und: Teststellen klären über die Risiken auf, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Wer ist besonders gefährdet? Oder: Wie könnte das Problem Aids wieder mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden? Nachgefragt beim Gesundheitsamt.

Rosa Parks weigert sich, Platz zu räumen

70 Jahre – Ihr Akt des Widerstands brachte die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung ins Rollen: Am 1. Dezember 1955 weigerte sich die Schwarze Rosa Parks trotz der gesetzlichen Rassentrennung, ihren Sitzplatz in einem Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Sie wurde verhaftet und zu einer Geldstrafe verurteilt. Ihr Widerstand führte zum Montgomery Bus Boycott –der Beginn der Bürgerrechts- bewegung gegen Rassentrennung. Parks, 1913 in Alabama geboren, starb am 24. Oktober 2005 in Detroit im Alter von 92 Jahren.

EXTRA-TIPP

Porträt einer Bewegung: Eine Historikerin oder ein Historiker ordnet Parks’ Bedeutung für die Bürgerrechtsbewegung ein und zieht Parallelen zu aktuellen Protestbewegungen. Oder: Menschen aus der Region sprechen über Mitbürger, die in brenzligen Situationen Zivilcourage gezeigt haben. Und: Schwarze Fußballerinnen und Fußballer aus der Region erzählen, was sie sich zuweilen von den Rängen anhören müssen. Was sagt der Fußballverband dazu?

Internationaler Tag für die Abschaffung der Sklaverei

Trotz der offiziellen Abschaffung der Sklaverei befinden sich Schätzungen zufolge heute mehr Menschen in einer derartigen Abhängigkeit als jemals zuvor in der Geschichte. Derzeit sind mindestens 50 Millionen Menschen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen versklavt. Viele davon sind Kinder und Jugendliche. Unter anderem handelt es sich um Opfer von Menschenhandel oder Zwangsprostitution. Am 2. Dezember 1949 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Konvention über die Bekämpfung des Menschenhandels und der Ausbeutung anderer Personen. Gleichzeitig wurde der 2. Dezember als Welttag der Sklaverei ausgerufen und findet jedes Jahr am gleichen Tag statt.

EXTRA-TIPP

Gibt es in der Region Verbindungen zur Zeit des Sklavenhandels, etwa bestimmte Orte, frühere Unternehmen etc.? Eine Recherche. Außerdem: Gibt es Fälle moderner Sklaverei in der Region, etwa Menschenhandel? Nachgefragt bei der Polizei. Dazu ein Infokasten: Was genau versteht man unter Sklaverei?

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Die Integration und Gleichstellung behinderter Menschen gestaltet sich vielerorts noch immer mangelhaft. Darauf weist jedes Jahr am 3. Dezember der internationale Tag der Menschen mit Behinderung hin. Der Gedenk- und Aktionstag wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1993 zum ersten Mal begangen.

EXTRA-TIPP

Diskriminierung im Alltag: Welche Worte, Vorstellungen und Zuschreibungen sind behindertenfeindlich? Gibt es in der Alltagssprache häufiger als früher behindertenfeindliche Ausdrücke? Experteninterview oder Gespräch mit Betroffenen. Und: Wie spricht man mit Kindern darüber, wenn sie behindertenfeindliche Ausdrücke aus Kita oder Schule mitbringen? Erzieher im Gespräch. Außerdem: Eine Initiative, Schule oder Einrichtung zeigt, wie Teilhabe gelingen kann.

Geburtstag von Rainer Maria Rilke

150 Jahre – Unter den deutschsprachigen Dichtern vielleicht der mit der feinsten Sprachmelodie: Rainer Maria Rilke. Geboren wurde er am 4. Dezember 1875 in Prag, damals Österreich-Ungarn. Er wuchs in schwierigen Verhältnissen auf: Sein Vater war Bahnbeamter, die Mutter entstammte einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie. Die Ehe brach auseinander, als Rilke noch ein Kind war. Früh begann er sich für Literatur und Kunst zu interessieren. Prägend sollte sein zeitweiliges Verhältnis und die spätere Freundschaft zu der Literatin Lou Andreas-Salomé werden. Mit dem „Stunden-Buch“, einer Sammlung religiös geprägter Gedichte, erlange er 1909 erste Berühmtheit. Weitere Sammlungen wie das „Buch der Bilder“ oder die „Neuen Gedichte“ machten ihn zu einem der bedeutendsten Lyriker der Moderne. Rilke reiste Zeit seines Lebens viel, seine Wahlheimat aber wurde die Schweiz. In einem Sanatorium bei Montreux starb er am 29. Dezember 1926

EXTRA-TIPP

„Mein Rilke-Moment“: Leserinnen und Leser sprechen über persönliche Lieblingsverse oder Begegnungen mit Rilkes Werk. Gesammelt in Print oder online.

Internationaler Tag des Ehrenamtes

Jeder dritte Deutsche engagiert sich ehrenamtlich. Am 5. Dezember wird dieses Engagement für das Gemeinwohl mit dem Tag des Ehrenamtes gewürdigt. Ausgerufen wurde er 1985 von den Vereinten Nationen. In Deutschland werden aus diesem Anlass auch die Bundesverdienstorden an besonders engagierte Menschen verliehen.

EXTRA-TIPP

„Warum ich es tue“: Eine Social-Media-Aktion sammelt kurze Statements von Ehrenamtlichen. Als Video-Reel oder Zitatstrecke. Oder: Die große Dankeschön-Aktion: Leserinnen und Leser können ehrenamtlich Engagierte aus ihrem Umfeld nominieren. Eine Auswahl wird in der Zeitung vorgestellt, um für mehr Sichtbarkeit zu sorgen.