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Ergebnisse für "Unsichtbare Krankheiten"
Skinnygirl. 1,74 Meter, 47 Kilo
tageszeitung
27.11.2002
Einen ungewöhnlich intensiven Einblick in eine Krankheit ermöglicht die Reportage von Astrid Geisler, erschienen in der Berliner taz. Skinnygirl ist das Synonym, unter dem sich eine 15-jährige mit Gleichgesinnten im Internet austauscht. Gleichgesinnt heißt hier magersüchtig. Sie selbst ist 1,74 groß und wiegt 47 Kilo. Die Anonymität des Internets birgt viele Vorteile: Austausch ist möglich, ohne sich selbst zu „verraten“, Kontaktpflege, Tipps, Gespräche, wann immer Bedarf ist. Geisler gelingt etwas extrem Schwieriges: Der Leser geht mit der magersüchtigen jungen Frau auf Tuchfühlung, lernt Facetten der Krankheit kennen, Umstände, unter denen sie entstehen kann, lernt begreifen, warum sich manche Menschen (beinah) zu Tode hungern. Die Reportage kommt ohne erhobenen Zeigefinger, ohne Druck auf die Tränendrüse aus. Ein Text, der hilft, die Krankheit samt ihrer Symptome zu erkennen. (tja)
Edmund Geerds weiß es nicht mehr
Main-Post
11.02.2000
Reportage der Main-Post über einen an Alzheimer erkrankten Mann. Einen ganzen Tag lang verbrachte der Redakteur bei einer Frau, die ihren kranken Vater pflegt. Aus Beobachtungen, Grundwissen über die Krankheit und Gesprächen mit der Tochter machte er ein anrührendes Porträt. (hvh) Stichworte: Gesundheit, Alter
Der Flachmann liegt unter den Klassenarbeiten
Hannoversche Allgemeine
24.11.1999
Die "Hannoversche Allgemeine" nahm die Einsetzung der ersten Suchtkrankenhelferin für Pädagogen zum Anlass, um über die Alkoholprobleme der Lehrerschaft zu berichten. Wie in anderen so genannten "helfenden Berufen" auch, ist unter Lehrern die Zahl der Alkoholiker besonders hoch. Das niedersächsische Kultusministerium geht von 5 Prozent Suchtkranken und 30 Prozent Suchtgefährdeten aus. Ihnen sollen nun Suchtkrankenhelfer bei dem Ausweg aus der Krankheit behilflich sein. (hvh)
Damit muss ich selbst klarkommen
Reutlinger General-Anzeiger
13.11.1999
Sie kann sich nicht einfach hinsetzen und ein Eis essen. Immer ist die Krankheit präsent, und das wird ihr ganzes Leben lang so sein. Seit ihrem neunten Lebensjahr lebt Julia Fischer mit Diabetes. Die nunmehr 18-jährige hat sich arrangiert: Täglich vier Mal den Blutzucker messen, fünf bis sechs Mal spritzen.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Erst verstand die 9-jährige Julia Fischer gar nicht, was der Befund "Diabetes" für ihr Leben bedeuten würde. Dann war sie die "tapfere" Julia, die sich exakt an ihren Diätplan hielt. Doch schließlich hielt der Schlendrian Einzug, weil Disziplin und gelebte Jugend nicht so gut harmonieren. Auf dieses eher psychologische Problem diabeteskranker Kinder und Jugendlicher (und ihrer Familien) wollte Philipp Förder hinweisen. Außerdem wollte er zeigen, dass man mit dieser Krankheit leben kann, auch wenn es immer mal wieder Phasen der Schwäche gibt.
Bedrängte Gemeinschaft hinter Gitter
Neueste Nachrichten
13.02.1999
16 psychisch kranke Straftäter leben in der Hochsicherheitsstation 22/0 des Bezirkskrankenhauses Haar. Sie können gefährlich sein - für andere und für sich selbst. Wer hier arbeitet, weiß, dass er es mit Kranken zu tun hat, nicht mit Kriminellen. Die berüchtigte Zwangsjacke gibt es nicht mehr. Größtes Problem ist die drohende Überbelegung, die den Behandlungserfolg gefährdet.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Die Forensik-Stationen der Bezirks- bzw. Landeskrankenhäuser sind meistens überbelegt, doch Erweiterungen oder Neubauten stoßen in der Nachbarschaft auf große Vorbehalte. Andererseits ist auf Psychiatrie-Stationen eine klare, ruhige Standardsituation Voraussetzung für Erfolge. Niko Richter schaute sich den Krankenhausbetrieb an zwei Vormittagen an. Zwar gab es Gespräche mit einigen Patienten, die allerdings - entsprechend der Krankheiten und ihrer medikamentösen Behandlung -wenig aussagekräftig gewesen seien. Der Autor interviewte außerdem den Leiter der Forensik-Abteilung über die Folgen der Überbelegung: Andere psychiatrische Abteilungen leiden darunter, dass sie forensische Fälle übernehmen müssen.
Hier wird niemand ausgelacht
Landeszeitung
29.01.1999
Artikel über den Unterricht in der Niedersächsischen Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (NKJP). Mancher Lüneburger Bürger glaubt, die Klinik sei eine Verwahranstalt für Mörder und Vergewaltiger. Tatsächlich werden hier Kinder und Jugendliche mit psychischen Krankheiten wie Depressionen, Aggressionen oder Hyperaktivität auf ein Leben außerhalb der Psychiatrie vorbereitet. Dazu dient unter anderem der schulische Unterricht in der Klinik, in dem die jungen Patienten sich in kleinen Lerngruppen wieder an ihren Alltagsjob als "Schüler" gewöhnen müssen.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Die Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie unterhält so etwas wie eine eigene kleine Schule für ihre jungen Patienten. In Lüneburg erhalten etwa 35 Mädchen und Jungen für die Dauer ihres stationären Aufenthaltes Unterricht, der möglichst genau auf ihren Wissensstand und ihre Schulform zugeschnitten ist. Suzanne Moenck wollte mit ihrem Beitrag die kaum bekannte Arbeit des Landeskrankenhauses - und die noch viel weniger bekannte Arbeit der Pädagogen - vorstellen. Übrigens hätten die Schülerinnen und Schüler lieber ihre wirklichen Namen in der Zeitung gesehen; doch die Lehrerin, der der Zeitungsartikel vor der Veröffentlichung vorgelegt wurde, war anderer Meinung.
Jeden Tag starb er ein bißchen mehr
Mainzer Rhein-Zeitung
23.04.1998
Am Beispiel eines Ehepaares schildert die Rhein-Zeitung das Leid der von der Alzheimer-Krankheit Betroffenen. Seit sechs Jahren betreut die Frau ihren Mann, der am Anfang bewusst erlebte, wie seine Fähigkeiten ihn verließen. Inzwischen erkennt er seine Frau nicht mehr.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Der Entfremdungsprozess ist zunächst schleichend, aber dann umso brutaler. Was in einem Menschen vorgeht, dessen Partner an Alzheimer erkrankt, beschreibt Astrid Leicher. Ihre Gesprächspartnerin - Mitglied einer Selbsthilfegruppe - macht sich und anderen nichts vor: Die schlimme Phase bedeutete zwei Jahre Kampf, "und jeden Tag ist ein bisschen mehr von ihm gestorben." Dennoch ist für die Frau klar, dass ihr Mann ihr Mann bleibt, den sie zwar kaum noch wieder erkennt, den sie aber weiter pflegen wird.
Die große Angst vor kleinen Dingen
Neue Westfälische
18.03.1997
Die Neue Westfälische widmete sich der so genannten "sozialen Phobie" - einer in der Öffentlichkeit und auch unter Ärzten wenig bekannten psychischen Krankheit. De Betroffenen fürchten den Umgang mit Menschen, da sie Angst vor deren Bewertung, eigenem Versagen und Lächerlichkeit haben. Sie meiden schließlich soziale Kontakte, weitere psychische Krankheiten und Sucht können hinzutreten. Phobien sind medikamentös oder verhaltenstherapeutisch behandelbar.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Für Menschen mit Sozialer Phobie ist der Alltag eine ständige Belastung. Sie scheuen den Kontakt mit anderen, weil sie deren Beurteilung fürchten und unter ständiger Versagensangst leiden. Anja Friedrich griff das Thema einer Agenturmeldung für ihre lokale Recherche auf und stellte fest, dass das Phänomen nicht nur in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt, sondern auch den Ärzten zu wenig bewusst ist.
"Etwas Besseres als den Tod findest Du überall"
Oldenburgische-Volkszeitung
15.03.1997
Bericht über Hilfe für Suizidgefährdete. Die "krankhafte Abart des Leistungsdrucks" treibe viele Menschen in den Tod - dreimal mehr Männer als Frauen. Konkurrenzdruck, sinkende Leistung und daraus folgend sinkendes Selbstwertgefühl führen zu Ängsten, Depressionen, Verzweiflung. Solche Anzeichen seien ernst zu nehmen. Helfen könne eine Psychotherapie. Der Arzt einer Suizid-Ambulanz vergleicht die Menschen mit einem Schiff, das immer wieder Klippen umsegeln müsse. Sinke die Stimmung wie der Meeresspiegel bei Ebbe, sei die Gefahr groß, dass das Schiff gegen die Klippe fährt und untergeht. Ziel der Therapie sei es, die Klippen abzumeißeln.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Durch eine Statistik über Selbstmorde wurde Florian Hamann auf das Thema aufmerksam. Seine Gesprächspartner fand er in den öffentlichen Institutionen. Sie übermittelten ihm später auch vertrauliche Rückmeldungen von Lesern des Beitrags.
"Minuten, die mir für immer fehlen"
Hofer-Anzeiger
03.09.1996
Serie des Hofer-Anzeigers über Selbsthilfegruppen, wie beispielsweise eine Selbsthilfegruppe von Epileptikern. Eine Epilepsiekranke berichtet über ihr Leben mit der Krankheit. Einige Leser fühlten sich durch die Beiträge ermutigt an die Öfentlichkeit zu treten und gründeten eigene Gruppen. Gesundheit Selbsthilfe.(nil)
Schwierige Ablösung von den Eltern
Eßlinger-Zeitung
17.06.1996
Bericht der Eßlinger-Zeitung über Psychiatrie im Kreis Esslingen. Wenn der Abnabelungsprozeß Jugendlicher von ihren Eltern beginnt, häufen sich psychische Krankheiten wie Magersucht, Schlafstörungen oder Schizophrenie. Eine sozialtherapeutische Gemeinschaft in Esslingen versucht mit Gesprächstherapie und Beschäftigung in Töpferkursen, Textilwerkstätten oder im Garten den Jugentlichen zum Aufbau einer neuen Persönlichkeit zu verhelfen. Psyche, Jugend, Krankheit. (nil)
Streß beginnt auch schon im Mutterleib
Mainzer Rhein-Zeitung
21.11.1995
Wenn Kinder keine Zeit mehr zum Spielen haben, einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt sind oder ihre Eltern sich scheiden lassen wollen, sind Seelenqualen namens Streß programmiert. Verhaltensauffälligkeiten folgen und machen nach aussen hin deutlich: Hier braucht ein junger Mensch dringend Hilfe.
Wenn Kinder am liebsten gar nicht auf der Welt wären
Badische-Zeitung
15.10.1994
Bericht/Reportage über die Zunahme von Depressionen bei Kindern. Vererbung spielt eine Rolle, aber auch Über- und Unterforderung des Nachwuchses sowie familiäre Probleme. Besonders häufig ist allerdings Mißhandlung der Grund. Die Autorin sprach mit einer Diplompädagogin und einem Kinderpsychiater. Krankheit. Psychologie. (B)
Hilfskette zum Überleben: Beratung - Behandlung - Betreuung
Trierischer Volksfreund
08.09.1993
Serie zum Thema Suchtkrankheit. Verschiedene Aspekte der Sucht und Hilfsmöglichkeiten werden aufgezeigt. Dazu gehören Informationen über Therapieplätze und deren Finanzierung durch die Krankenkassen.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
Der Titel spricht eigentlich für sich: "Hilfskette zum Überleben" . Rainer Neubert zeigt lesernah auf, wo und wie Suchtkranke Hilfe erhalten. Dieser Artikel ist Teil einer Serie, die insgesamt zwölf Beiträge umfasst, in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Suchtprävention entstand und als Broschüre veröffentlicht wurde. "Die Resonanz ist heute noch, nach über vier Jahren, sehr groß", sagt Neubert, der immer auch darauf abgezielt hat, Vorurteilen entgegenzuwirken.
Das große Fressen: Und die Seele wird nicht satt
Heidenheimer Zeitung
05.12.1992
Bericht zum Thema Bulimie. Der Autor besuchte eine Betroffene, die seit Jahren mit dem Phänomen der Eß- und Brechsucht zu kämpfen hat. Auf Dauer führt die Krankheit zu gesundheitlichen Schäden, die lebensbedrohend sein können. Der Weg bis zu einer Therapie und das Durchstehen einer solchen erfordert Kraft und Durchhaltevermögen.
Werkstatt-Text aus der Drehscheibe:
"Kann doch gar nicht sein, dass jemand so viel in sich hineinstopft." So reagierte ein Leser, als der Artikel vor mehr als fünf Jahren erschien. Damals ist Bulimie ein relativ neues Phänomen gewesen - entsprechend mühsam sei es gewesen, eine Frau zu finden, die anonym Auskunft gab. Übrigens: Das Bild hat Fotograf Rolf Lindel gestellt - nach den Angaben der Frau.
Betreuer ersetzen Vormünder
Frankfurter-Rundschau
30.12.1991
Bericht über das zum 1.1.92 geänderte Betreuungsgesetz. In Frankfurt wurden 1991 rund 9000 Menschen entmündigt und unter Vormundschaft gestellt. Durch das neue Gesetz soll persönliche Betreuung bisher oftmals nur formale Verwaltung der Mündel ersetzen. Der Bericht nennt Einzelfälle und rechtliche Hintergründe. Pflege, Krankheit, Geld, Familie (ran)
NN-Serie über Alkoholismus: Helft mir, sonst sauf ich ...
Nürnberger-Nachrichten
13.08.1988
Serie zu Alkoholismus in Nürnberg: Redakteurin stellt Einzelschicksale, Suchtberaterin und Probleme von Angehörigen vor, nennt Probleme mit Arbeit, gesellschaftlichem Druck, Familie, Gefahr, wieder süchtig zu werden. Drogen, Vorbeugung (Prophylaxe), Mut zum Leben, Schicksalsschläge, Krankheit. (ca)
Hinter den Mauern in schneidender Luft ...
Münchner-Merkur
12.06.1988
Beklemmende Reportage über den Hochsicherheitstrakt des Bezirkskrankenhauses in Haar, in dem Patienten untergebracht sind, die unter dem Einfluß von Drogen oder psychischer Krankheiten ein Verbrechen begangen haben. (ca)